Steckbrief Melián
Geboren: 1956 in München
Musik- und Kunststudium
Ausstellungen in Museen und Kunstvereinen, 2006 Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Föhrenwald", 2012 Gewinnerin des Grimme Online Awards mit "Memory Loops"
"Ich bin ja da nicht abgespalten von einem Gesamtkontext der Kunstszene das plötzlich in den Nullerjahren in den Museen, in den Galerien haben DJs aufgelegt, Künstler haben mit Sound gearbeitet. Und bei mir kam noch hinzu, dass in meinem Verfahren eigentlich immer nur Räume peripher oder auch flüchtig besetzt habe. Dass es eben immer nur so ein ephemeres Eingreifen in die Räume ist. Dass ich anreise, was installiere und wenn ich wieder weg bin, dann ist es auch geschehen und da passt natürlich die Musik hervorragend.
Das von München am einfachsten zu erreichende Lager war Föhrenwald. Es gab die Isartalbahn nach Wolfratshausen und von das aus nach Föhrenwald mit dem Taxi. Keine deutschen Taxis, sondern Lagertaxis. Das musste man sich organisieren, dass man abgeholt wurde. Und es gab die Privattaxis. Meistens ein einfacher Opel für vier Personen, die in München von der Möhlstraße dorthin fuhren.
Ich hatte vorher schon so eine Arbeit gemacht, die im weitesten Sinne auch so einen Zugriff hatte, die hieß Föhrenwald und das war eine Installation für den öffentlichen Raum, die in erster Linie aus einer Tonspur bestand und 80 Zeichnungen bestand, eben einem Ort, also das längste displaced persons camp war und das sich mit der Geschichte dieses Lagers beschäftigt hat. Und diese Arbeit mit 80 Zeichnungen, Dias, wurde im öffentlichen Raum aber auch in Institutionen installiert und gleichzeitig hatte ich auch versucht, diese Tonspur im Radio laufen zu lassen. Beim ersten Mal gleichzeitig im BR.
Ich bin der typische Fall eines Mischlings, der nirgends hingehörte. Mein Vater war Jude. Er hatte spät geheiratet. Mit 47 Jahren. Einige Jahre hatte er beharrlich um meine Mutter, die eine blonde, bildschöne Christin war, geworben.
Die gesamte Geschichte der Audiokunst hat ja auch mit diesen Spannungsfeldern zu tun. Im Prinzip, wenn ich heute in einen Club gehe - die Architektur heute ist ja tagsüber häufig nur ein dunkles Loch und wenn man dann die Musik anmacht, dann entsteht erst der Ort. Und genauso sehe ich das auch. Wenn die Musik Teil meiner Arbeiten wird.
Also ich habe eben Solo Cello studiert und ich kam mir vor wie ein Leistungssportler oder wie ein Rennpferd und dieses dauernde Üben und die Perfektion das hat mich nicht so befriedigt vom dem Ansatz, den ich zur Musik hatte. Und dann war für mich ideal der Wechsel zur Kunst, weil die Sachen, die mich interessiert haben, im Vordergrund standen und dadurch war schon immer auch das Musikmachen, über Musik nachdenken Teil der Kunstproduktion.
Wir haben ja immer gesagt, FSK ist ein Projekt, was wir zusammen verfolgen, aber wir wollen keine Musikkarriere machen, weil wir haben natürlich im Sommer '82 als alle diese Bands die aus diesem Umfeld kamen wie Palais Schaumburg Wirtschaftswunder, Einstürzende Neubauten, die wir alle heute kennen, die haben alle große Verträge von der Industrie angeboten bekommen, das haben wir auch damals, das haben wir nicht gemacht. Aus Prinzip.
Die nächste Platte, die heißt dann diesmal "Monaco", und wie auf den beiden Vorgängeralben auch sind es bis auf ein Stück immer Tracks, die im Zusammenhang mit Kunstarbeiten entstanden sind und es kommt aber immer ein spezielles Cover hinzu, was ich dann für diese Platte neu mache, so thematisch, da hatte ich ja zweimal Coverversionen von Roxy Music genommen, "Song for Europe" zum Beispiel auf der "Baden Baden" oder "Manifesto" auf der "Los Angeles" und jetzt kommt eben "Scary Monsters" von Bowie."
Geboren: 1956 in München
Musik- und Kunststudium
Ausstellungen in Museen und Kunstvereinen, 2006 Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Föhrenwald", 2012 Gewinnerin des Grimme Online Awards mit "Memory Loops"
"Ich bin ja da nicht abgespalten von einem Gesamtkontext der Kunstszene das plötzlich in den Nullerjahren in den Museen, in den Galerien haben DJs aufgelegt, Künstler haben mit Sound gearbeitet. Und bei mir kam noch hinzu, dass in meinem Verfahren eigentlich immer nur Räume peripher oder auch flüchtig besetzt habe. Dass es eben immer nur so ein ephemeres Eingreifen in die Räume ist. Dass ich anreise, was installiere und wenn ich wieder weg bin, dann ist es auch geschehen und da passt natürlich die Musik hervorragend.
Das von München am einfachsten zu erreichende Lager war Föhrenwald. Es gab die Isartalbahn nach Wolfratshausen und von das aus nach Föhrenwald mit dem Taxi. Keine deutschen Taxis, sondern Lagertaxis. Das musste man sich organisieren, dass man abgeholt wurde. Und es gab die Privattaxis. Meistens ein einfacher Opel für vier Personen, die in München von der Möhlstraße dorthin fuhren.
Ich hatte vorher schon so eine Arbeit gemacht, die im weitesten Sinne auch so einen Zugriff hatte, die hieß Föhrenwald und das war eine Installation für den öffentlichen Raum, die in erster Linie aus einer Tonspur bestand und 80 Zeichnungen bestand, eben einem Ort, also das längste displaced persons camp war und das sich mit der Geschichte dieses Lagers beschäftigt hat. Und diese Arbeit mit 80 Zeichnungen, Dias, wurde im öffentlichen Raum aber auch in Institutionen installiert und gleichzeitig hatte ich auch versucht, diese Tonspur im Radio laufen zu lassen. Beim ersten Mal gleichzeitig im BR.
Ich bin der typische Fall eines Mischlings, der nirgends hingehörte. Mein Vater war Jude. Er hatte spät geheiratet. Mit 47 Jahren. Einige Jahre hatte er beharrlich um meine Mutter, die eine blonde, bildschöne Christin war, geworben.
Die gesamte Geschichte der Audiokunst hat ja auch mit diesen Spannungsfeldern zu tun. Im Prinzip, wenn ich heute in einen Club gehe - die Architektur heute ist ja tagsüber häufig nur ein dunkles Loch und wenn man dann die Musik anmacht, dann entsteht erst der Ort. Und genauso sehe ich das auch. Wenn die Musik Teil meiner Arbeiten wird.
Also ich habe eben Solo Cello studiert und ich kam mir vor wie ein Leistungssportler oder wie ein Rennpferd und dieses dauernde Üben und die Perfektion das hat mich nicht so befriedigt vom dem Ansatz, den ich zur Musik hatte. Und dann war für mich ideal der Wechsel zur Kunst, weil die Sachen, die mich interessiert haben, im Vordergrund standen und dadurch war schon immer auch das Musikmachen, über Musik nachdenken Teil der Kunstproduktion.
Wir haben ja immer gesagt, FSK ist ein Projekt, was wir zusammen verfolgen, aber wir wollen keine Musikkarriere machen, weil wir haben natürlich im Sommer '82 als alle diese Bands die aus diesem Umfeld kamen wie Palais Schaumburg Wirtschaftswunder, Einstürzende Neubauten, die wir alle heute kennen, die haben alle große Verträge von der Industrie angeboten bekommen, das haben wir auch damals, das haben wir nicht gemacht. Aus Prinzip.
Die nächste Platte, die heißt dann diesmal "Monaco", und wie auf den beiden Vorgängeralben auch sind es bis auf ein Stück immer Tracks, die im Zusammenhang mit Kunstarbeiten entstanden sind und es kommt aber immer ein spezielles Cover hinzu, was ich dann für diese Platte neu mache, so thematisch, da hatte ich ja zweimal Coverversionen von Roxy Music genommen, "Song for Europe" zum Beispiel auf der "Baden Baden" oder "Manifesto" auf der "Los Angeles" und jetzt kommt eben "Scary Monsters" von Bowie."