Im Werbevideo aus dem Hause von der Leyen sieht alles ganz idyllisch aus: Vier Kinder sitzen in einem gemütlichen Zimmer an einem Holztisch, ein attraktiver Englischlehrer gibt Nachhilfe, alles ganz easy und für die Eltern kostenlos. Die Realität sieht anders aus. In erster Linie, weil die Schulen mit der Umsetzung des Bildungspakets eine zusätzliche Aufgabe erhalten haben, aber kein zusätzliches Personal. Außerdem zweifeln viele Lehrer zum Beispiel am Sinn der externen Nachhilfe. Der Leiter der Berliner Friedrich-Bergius-Schule Michael Rudolph.
"Also, das Nachhilfeangebot sehe ich erst mal kritisch. Nicht jedes Angebot ist auch gleich eine Unterstützung. Ich sage das hier ungeschützt: Ich habe durchaus den Eindruck, dass da viele Geschäftsinteressen hinterstehen."
Denn das Geld vom Bund landet bei privaten Nachhilfeinstituten. Wir kennen unsere Schüler und wissen, was sie brauchen, ist Schulleiter Rudolph überzeugt. Er setzt deshalb diesen Teil des Bildungspakets schlicht und einfach nicht um. Wenn Eltern mit einem entsprechenden Antrag zu ihm kommen, erhalten die Kinder, wenn nötig, internen Förderunterricht.
Auch andere Teile des Bildungspakets sieht Schulleiter Rudolph äußerst kritisch. Da in seiner Schule etwa jedes zweite Kind ein Anrecht auf diese Leistungen hat, verschlingen Beantragung und anschließende Abrechnung viel Zeit.
"Sie fahren innerhalb Berlins mit den Kindern in den Grunewald. Und nun haben zum Beispiel 50 Prozent der Kinder ein Anrecht auf einen Fahrschein. Dann müssen für jedes Kind individuell die Kosten ausgewiesen werden, in Listen eingetragen und beantragt werden. Ich habe hier keine Verwaltungsbeamten bei mir sitzen, ich habe Lehrer. Die sollten Unterricht machen und Erziehung und keine so bürokratischen Geschichten."
Das Land Berlin hat in puncto Bürokratie noch eins draufgesetzt. Wer zum Beispiel einen Zuschuss zum Schulessen erhalten will, kann nur einen Antrag stellen, wenn er zuvor einen gültigen Berlin-Pass vorweisen kann. Dieser Ausweis ist der Beleg für die Bedürftigkeit. Doch Jugendlichen ist es oft peinlich, zugeben zu müssen, dass sie einen Berlin-Pass haben, weiß Sabine Schulz, alleinerziehende Mutter und Hartz IV-Empfängerin.
"In der Pubertät unterstützt zu werden vom Staat, das geht gar nicht, die ziehen sich da gegenseitig runter, die Kinder."
Der Berlin-Pass muss alle sechs Monate erneuert werden. Und dies wiederum müssen die Schulen überprüfen - klagt Daniela Strezinsky, stellvertretende Leiterin der Heinz-Brandt-Schule.
"Es ist offensichtlich, dass viele nicht von alleine daran denken, und ich weiß auch nicht, ob die jedes Mal daran denken, den neuen Pass zu beantragen, verlängern zu lassen und den dann in die Schule zu bringen. Wir sind also damit beschäftigt, jedem hinterherzurennen und zu sagen, denken Sie bitte daran, das halbe Jahr ist schon wieder vorbei."
Dass Berlin das ohnehin bürokratische Bildungspaket noch bürokratischer gemacht hat, ist dem zuständigen Sozialsenator Mario Czaja nicht bewusst. Der CDU-Politiker ist erst vier Monate im Amt.
"Wir werden uns jetzt damit beschäftigen, in den ersten 100 Tagen war nicht ausreichend Zeit dafür, sich damit zu beschäftigen."
Mario Czaja ist deshalb vorsichtig, was die Bewertung des Bildungspakets angeht. Wir sind auf einem guten Weg, aber einen Erfolg würde ich es noch nicht nennen, sagt Berlins Sozialsenator.
"Also, das Nachhilfeangebot sehe ich erst mal kritisch. Nicht jedes Angebot ist auch gleich eine Unterstützung. Ich sage das hier ungeschützt: Ich habe durchaus den Eindruck, dass da viele Geschäftsinteressen hinterstehen."
Denn das Geld vom Bund landet bei privaten Nachhilfeinstituten. Wir kennen unsere Schüler und wissen, was sie brauchen, ist Schulleiter Rudolph überzeugt. Er setzt deshalb diesen Teil des Bildungspakets schlicht und einfach nicht um. Wenn Eltern mit einem entsprechenden Antrag zu ihm kommen, erhalten die Kinder, wenn nötig, internen Förderunterricht.
Auch andere Teile des Bildungspakets sieht Schulleiter Rudolph äußerst kritisch. Da in seiner Schule etwa jedes zweite Kind ein Anrecht auf diese Leistungen hat, verschlingen Beantragung und anschließende Abrechnung viel Zeit.
"Sie fahren innerhalb Berlins mit den Kindern in den Grunewald. Und nun haben zum Beispiel 50 Prozent der Kinder ein Anrecht auf einen Fahrschein. Dann müssen für jedes Kind individuell die Kosten ausgewiesen werden, in Listen eingetragen und beantragt werden. Ich habe hier keine Verwaltungsbeamten bei mir sitzen, ich habe Lehrer. Die sollten Unterricht machen und Erziehung und keine so bürokratischen Geschichten."
Das Land Berlin hat in puncto Bürokratie noch eins draufgesetzt. Wer zum Beispiel einen Zuschuss zum Schulessen erhalten will, kann nur einen Antrag stellen, wenn er zuvor einen gültigen Berlin-Pass vorweisen kann. Dieser Ausweis ist der Beleg für die Bedürftigkeit. Doch Jugendlichen ist es oft peinlich, zugeben zu müssen, dass sie einen Berlin-Pass haben, weiß Sabine Schulz, alleinerziehende Mutter und Hartz IV-Empfängerin.
"In der Pubertät unterstützt zu werden vom Staat, das geht gar nicht, die ziehen sich da gegenseitig runter, die Kinder."
Der Berlin-Pass muss alle sechs Monate erneuert werden. Und dies wiederum müssen die Schulen überprüfen - klagt Daniela Strezinsky, stellvertretende Leiterin der Heinz-Brandt-Schule.
"Es ist offensichtlich, dass viele nicht von alleine daran denken, und ich weiß auch nicht, ob die jedes Mal daran denken, den neuen Pass zu beantragen, verlängern zu lassen und den dann in die Schule zu bringen. Wir sind also damit beschäftigt, jedem hinterherzurennen und zu sagen, denken Sie bitte daran, das halbe Jahr ist schon wieder vorbei."
Dass Berlin das ohnehin bürokratische Bildungspaket noch bürokratischer gemacht hat, ist dem zuständigen Sozialsenator Mario Czaja nicht bewusst. Der CDU-Politiker ist erst vier Monate im Amt.
"Wir werden uns jetzt damit beschäftigen, in den ersten 100 Tagen war nicht ausreichend Zeit dafür, sich damit zu beschäftigen."
Mario Czaja ist deshalb vorsichtig, was die Bewertung des Bildungspakets angeht. Wir sind auf einem guten Weg, aber einen Erfolg würde ich es noch nicht nennen, sagt Berlins Sozialsenator.