" Die Rapsschote wird ausgedroschen. In der Rapsschote sitzen die Körner, die kleinen schwarzen Rapskörner, die außen schwarz sind, innen drin ist der Raps goldgelb. Daraus wird dann das Öl gewonnen. "
Martin Holz arbeitet als Ölmüller in der neuen Rapsmühle in Obernjesa, 10 Kilometer westlich von Göttingen. Während sich in der Mühle die Presse dreht und dreht, die kleinen, schwarzen Kügelchen des Rapses zu dickflüssigem Öl presst, fahren draußen vor der Mühle LKW und PKW vor. Sie tanken das kaltgepresste Rapsöl. Jan Hampe ist Geschäftsführer der neugegründeten Rapsenergiegesellschaft in Obernjesa. 30 Landwirte gehören dieser Gesellschaft an. Sie wollen mit ihrem kaltgepressten Rapsöl Geld verdienen:
" Wir haben ja das Problem in der Region, dass wir kaum noch, was den nachgelagerten Bereich angeht, Dinge weiterverarbeiten oder vorbereiten. Das ist ja so, dass wir hier früher einen Milchhof hatten, also eine Molkerei, eine Zuckerfabrik, alles ist ja weggefallen, und das ist natürlich positiv, wenn wir ein Stück weit diese nachgelagerte Industrie wieder zurückholen können. "
Die Landwirte, Spediteure oder Taxiunternehmen rüsten ihre Fahrzeuge auf das kaltgepresste Rapsöl um und sparen viel Geld. Aber was sich für die Unternehmer rechnet, ist für die Umwelt umso schädlicher, sagt Dr. Götz Westpahl, Toxikologe des Universitätsklinikums Göttingen. Denn in gemeinsamen Untersuchungen mit Medizinern der Universität Bochum hat Götz Westphal jetzt herausgefunden, dass das krebserregende Potential, die so genannte Mutagenität beim Rapsöl deutlich erhöht ist:
" Die Mutagenität übersteigt die von herkömmlichen Dieselkraftstoffen und Biodiesel um etwa das 10-fache. Das ist eine Menge, ja. Das sind keine Peanuts, von denen wir hier reden. Das ist eine signifikante Größe. "
Die Abgase des Rapsöls sind 10-mal stärker krebserregend als die Abgase von Diesel oder Biodiesel. Das fand Götz Westphal mit einem Labortest in langwierigen Untersuchungen heraus. Dazu verwendete er Proben, die Agrartechniker in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig und der Fachhochschule Coburg von Abgasen aus verschiedenen Motoren gewonnen haben. Westphal verglich diese Proben miteinander:
" Konventioneller Dieselkraftstoff ist in den vergangenen 10 Jahren durch technische Verbesserungen deutlich weniger mutagen geworden. Wenn wir diesen Dieselkraftstoff mit Biodiesel vergleichen, dann bekommen wir ähnliche Ergebnisse. "
Beim Biodiesel wird das Rapsöl chemisch verändert, es wird raffiniert. Das kaltgepresste Rapsöl hingegen läuft pur aus der Presse in den Tank. Für Götz Westphal ist dieses pure Rapsöl als Treibstoff ein Rückschritt. Schließlich fallen die Abgaswerte auf den gesundheitsschädlichen Wert von vor 15 Jahren zurück. Damit steigt das Krebsrisiko für alle, die sich in der Nähe dieser Abgase aufhalten.
" Das große Problem sind natürlich Gewerbebetriebe, wo in geschlossenen Räumen oder Lagerhallen Motoren laufen, wenn sie an einen Gabelstapler denken oder an Holzhandlungen, wo die LKW direkt reinfahren und teilweise auch noch laufen, da sind teilweise extrem hohe Gefährdungen möglich. "
Das Forscherteam aus Bochum, Göttingen, Braunschweig und Coburg fordert die Politik auf, einen Grenzwert für die krebserregenden Substanzen im Rapsöl, die so genannten polyzyklischen, aromatischen Kohlenwasserstoffe auszusprechen. Dr. Götz Westphal:
" Das Problem ist eben, dass es keine Grenzwerte für Emissionen polyzyklischer, aromatischer Kohlenwasserstoffe gibt in Motoren. Das heißt, es gibt eine Gesetzeslücke, die den Gebrauch alternativer Kraftstoffe im Prinzip möglich macht. "
Außerdem, so Götz Westphal, sollen die neuen Rapsmühlen ihr kaltgepresstes Öl als Biodiesel raffinieren. Denn dann verbrennt es in den Motoren wesentlich gesünder: für Mensch und Umwelt.
Martin Holz arbeitet als Ölmüller in der neuen Rapsmühle in Obernjesa, 10 Kilometer westlich von Göttingen. Während sich in der Mühle die Presse dreht und dreht, die kleinen, schwarzen Kügelchen des Rapses zu dickflüssigem Öl presst, fahren draußen vor der Mühle LKW und PKW vor. Sie tanken das kaltgepresste Rapsöl. Jan Hampe ist Geschäftsführer der neugegründeten Rapsenergiegesellschaft in Obernjesa. 30 Landwirte gehören dieser Gesellschaft an. Sie wollen mit ihrem kaltgepressten Rapsöl Geld verdienen:
" Wir haben ja das Problem in der Region, dass wir kaum noch, was den nachgelagerten Bereich angeht, Dinge weiterverarbeiten oder vorbereiten. Das ist ja so, dass wir hier früher einen Milchhof hatten, also eine Molkerei, eine Zuckerfabrik, alles ist ja weggefallen, und das ist natürlich positiv, wenn wir ein Stück weit diese nachgelagerte Industrie wieder zurückholen können. "
Die Landwirte, Spediteure oder Taxiunternehmen rüsten ihre Fahrzeuge auf das kaltgepresste Rapsöl um und sparen viel Geld. Aber was sich für die Unternehmer rechnet, ist für die Umwelt umso schädlicher, sagt Dr. Götz Westpahl, Toxikologe des Universitätsklinikums Göttingen. Denn in gemeinsamen Untersuchungen mit Medizinern der Universität Bochum hat Götz Westphal jetzt herausgefunden, dass das krebserregende Potential, die so genannte Mutagenität beim Rapsöl deutlich erhöht ist:
" Die Mutagenität übersteigt die von herkömmlichen Dieselkraftstoffen und Biodiesel um etwa das 10-fache. Das ist eine Menge, ja. Das sind keine Peanuts, von denen wir hier reden. Das ist eine signifikante Größe. "
Die Abgase des Rapsöls sind 10-mal stärker krebserregend als die Abgase von Diesel oder Biodiesel. Das fand Götz Westphal mit einem Labortest in langwierigen Untersuchungen heraus. Dazu verwendete er Proben, die Agrartechniker in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig und der Fachhochschule Coburg von Abgasen aus verschiedenen Motoren gewonnen haben. Westphal verglich diese Proben miteinander:
" Konventioneller Dieselkraftstoff ist in den vergangenen 10 Jahren durch technische Verbesserungen deutlich weniger mutagen geworden. Wenn wir diesen Dieselkraftstoff mit Biodiesel vergleichen, dann bekommen wir ähnliche Ergebnisse. "
Beim Biodiesel wird das Rapsöl chemisch verändert, es wird raffiniert. Das kaltgepresste Rapsöl hingegen läuft pur aus der Presse in den Tank. Für Götz Westphal ist dieses pure Rapsöl als Treibstoff ein Rückschritt. Schließlich fallen die Abgaswerte auf den gesundheitsschädlichen Wert von vor 15 Jahren zurück. Damit steigt das Krebsrisiko für alle, die sich in der Nähe dieser Abgase aufhalten.
" Das große Problem sind natürlich Gewerbebetriebe, wo in geschlossenen Räumen oder Lagerhallen Motoren laufen, wenn sie an einen Gabelstapler denken oder an Holzhandlungen, wo die LKW direkt reinfahren und teilweise auch noch laufen, da sind teilweise extrem hohe Gefährdungen möglich. "
Das Forscherteam aus Bochum, Göttingen, Braunschweig und Coburg fordert die Politik auf, einen Grenzwert für die krebserregenden Substanzen im Rapsöl, die so genannten polyzyklischen, aromatischen Kohlenwasserstoffe auszusprechen. Dr. Götz Westphal:
" Das Problem ist eben, dass es keine Grenzwerte für Emissionen polyzyklischer, aromatischer Kohlenwasserstoffe gibt in Motoren. Das heißt, es gibt eine Gesetzeslücke, die den Gebrauch alternativer Kraftstoffe im Prinzip möglich macht. "
Außerdem, so Götz Westphal, sollen die neuen Rapsmühlen ihr kaltgepresstes Öl als Biodiesel raffinieren. Denn dann verbrennt es in den Motoren wesentlich gesünder: für Mensch und Umwelt.