Als Ulrich Martin Ende der 80er Jahre Biologie studieren wollte, erntete er vor allem Skepsis. Von brotloser Kunst war die Rede, damals, bei den Eltern. 0.10
"Ja, ich kann mich auch noch erinnern, als ich meinem Elternhaus kundgetan habe, dass ich Biologie studieren wollte, wurde ich erst mal mit großen Augen angeschaut. Was willst Du den damit, hieß es damals."
Heute züchtet der gelernte Zellbiologe menschliche Organe im Brutschrank - und zwar als wissenschaftlicher Leiter des Leibniz Forschungslaboratorium für Tissue Engineering. Schon seine Diplomarbeit schrieb Prof. Ulrich Martin bei den Medizinern:
"... zum einen weil mich dieses Thema sehr interessiert, zum anderen aber auch natürlich, weil die Möglichkeiten, was Ausstattung und Finanzen angeht, in der Medizin doch anders aussehen als in anderen Bereichen. "
Neben der medizinischen Forschung, aus der heute Biologen nicht mehr wegzudenken sind, gibt es eine Vielzahl anderer Möglichkeiten für Biologen, beruflich Fuß zu fassen, weiß Hans-Jörg Jacobsen. Der Pflanzengenetiker ist Sprecher der "Konferenz biologischer Fachbereiche in Deutschland". Zu den Mitgliedern zählen alle 50 Universitäten, die Biologen ausbilden:
"Also erst mal: Zwei Drittel unserer Absolventen promovieren. Und in dem ganzen Bereich der Molekularbiologie, Zellbiologie, Genetik, haben wir eigentlich bisher keine Absolventen, die nicht eine Stelle gefunden haben. "
Seit der Einführung des Bachelors ist das Biologiestudium nur noch sechs Semester lang. Viele Studierende halten dennoch nicht bis zum Ende durch:
"Ja die meisten Studenten hören etwa so nach dem zweiten Semester auf, würde ich sagen, wo es dann wirklich mit der Chemie, mit der Physik ziemlich hart auf hart kommt. "
.... weiß Andrea Rasche, Biologie-Studentin im 5. Semester. Anfangs waren 60 Studierende in ihrem Jahrgang. Heute, kurz vor dem Examen, zählt sie nur noch 19 KommilitonInnen. Ein hartes, naturwissenschaftlich geprägtes Studium mit Dominanz in Physik und Chemie - so haben sich das viele Erstsemester nicht vorgestellt. Noch einmal Prof. Jacobsen:
"Wir machen auch ganz unmissverständlich klar: Wer Schimpansen im Nebel streicheln oder Wale retten will, hat eigentlich in einem Biologiestudium nichts mehr verloren. Wir müssen die "Bambi-Biologie" aus den Köpfen rausbekommen, und vermitteln eigentlich, dass Biologie heute eine harte Naturwissenschaft ist. "
Wer nach sechs Semestern den Bachelor in der Tasche hat, kann weitere vier Semester Masterstudium draufsetzen. Verbunden mit einer Spezialisierung zum Beispiel in Genetik, verbunden aber auch mit der Möglichkeit zum Doktortitel. Andrea Rasche möchte weitermachen - mit Blick auf medizinische Herausforderungen. Beruflich möchte sie sich allerdings noch nicht festlegen:
"Ich denke auch einfach, mit der richtigen Einstellung lässt sich da auch einiges tun. Einfach weil man ein bisschen offen ist für verschiedene Bereiche. Dann denke ich dass dann später gute Chancen hat, etwas zu finden. Und gerade in der Molekularbiologie, auch bezogen auf den Menschen, da ist ja immer auch Forschungsbedarf. "
Mit Hannover hat Andrea Rasche einen Studienort gewählt, der besonders viele Spezialisierungsmöglichkeiten bietet. Denn hier kümmern sich drei verschiedene universitäre Einrichtungen um das akademische Wohl der Biologen: Die Medizinische und Tierärztliche Hochschule sowie die Leibniz Universität. Die Angebote reichen von Gartenbautechnik bis Tissue Engineering für die Transplantationsmedizin der Zukunft.
"Ja, ich kann mich auch noch erinnern, als ich meinem Elternhaus kundgetan habe, dass ich Biologie studieren wollte, wurde ich erst mal mit großen Augen angeschaut. Was willst Du den damit, hieß es damals."
Heute züchtet der gelernte Zellbiologe menschliche Organe im Brutschrank - und zwar als wissenschaftlicher Leiter des Leibniz Forschungslaboratorium für Tissue Engineering. Schon seine Diplomarbeit schrieb Prof. Ulrich Martin bei den Medizinern:
"... zum einen weil mich dieses Thema sehr interessiert, zum anderen aber auch natürlich, weil die Möglichkeiten, was Ausstattung und Finanzen angeht, in der Medizin doch anders aussehen als in anderen Bereichen. "
Neben der medizinischen Forschung, aus der heute Biologen nicht mehr wegzudenken sind, gibt es eine Vielzahl anderer Möglichkeiten für Biologen, beruflich Fuß zu fassen, weiß Hans-Jörg Jacobsen. Der Pflanzengenetiker ist Sprecher der "Konferenz biologischer Fachbereiche in Deutschland". Zu den Mitgliedern zählen alle 50 Universitäten, die Biologen ausbilden:
"Also erst mal: Zwei Drittel unserer Absolventen promovieren. Und in dem ganzen Bereich der Molekularbiologie, Zellbiologie, Genetik, haben wir eigentlich bisher keine Absolventen, die nicht eine Stelle gefunden haben. "
Seit der Einführung des Bachelors ist das Biologiestudium nur noch sechs Semester lang. Viele Studierende halten dennoch nicht bis zum Ende durch:
"Ja die meisten Studenten hören etwa so nach dem zweiten Semester auf, würde ich sagen, wo es dann wirklich mit der Chemie, mit der Physik ziemlich hart auf hart kommt. "
.... weiß Andrea Rasche, Biologie-Studentin im 5. Semester. Anfangs waren 60 Studierende in ihrem Jahrgang. Heute, kurz vor dem Examen, zählt sie nur noch 19 KommilitonInnen. Ein hartes, naturwissenschaftlich geprägtes Studium mit Dominanz in Physik und Chemie - so haben sich das viele Erstsemester nicht vorgestellt. Noch einmal Prof. Jacobsen:
"Wir machen auch ganz unmissverständlich klar: Wer Schimpansen im Nebel streicheln oder Wale retten will, hat eigentlich in einem Biologiestudium nichts mehr verloren. Wir müssen die "Bambi-Biologie" aus den Köpfen rausbekommen, und vermitteln eigentlich, dass Biologie heute eine harte Naturwissenschaft ist. "
Wer nach sechs Semestern den Bachelor in der Tasche hat, kann weitere vier Semester Masterstudium draufsetzen. Verbunden mit einer Spezialisierung zum Beispiel in Genetik, verbunden aber auch mit der Möglichkeit zum Doktortitel. Andrea Rasche möchte weitermachen - mit Blick auf medizinische Herausforderungen. Beruflich möchte sie sich allerdings noch nicht festlegen:
"Ich denke auch einfach, mit der richtigen Einstellung lässt sich da auch einiges tun. Einfach weil man ein bisschen offen ist für verschiedene Bereiche. Dann denke ich dass dann später gute Chancen hat, etwas zu finden. Und gerade in der Molekularbiologie, auch bezogen auf den Menschen, da ist ja immer auch Forschungsbedarf. "
Mit Hannover hat Andrea Rasche einen Studienort gewählt, der besonders viele Spezialisierungsmöglichkeiten bietet. Denn hier kümmern sich drei verschiedene universitäre Einrichtungen um das akademische Wohl der Biologen: Die Medizinische und Tierärztliche Hochschule sowie die Leibniz Universität. Die Angebote reichen von Gartenbautechnik bis Tissue Engineering für die Transplantationsmedizin der Zukunft.