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Bioterrorismus

Der Giftgasanschlag auf die U-Bahn von Tokyo gilt als Alarmsignal. Das Sarin, das die Mitglieder der Aum-Sekte damals einsetzten, war nur die zweite Wahl an Mitteln, mit denen die selbst prognostizierte Apokalypse herbeigeführt werden sollte. Zuvor hatten die Anhänger vom Aum Shinrioko erfolglos versucht, ihre Mitmenschen mit der tödlichen Krankheit Milzbrand zu infizieren. Seither machen sich Wissenschaftler, Politiker und Behörden in den USA intensiv Gedanken darüber, wie das Land gegen einen ähnlichen Anschlag mit Krankheitserregern zu verteidigen sei. Die Diskussion wurde zuletzt auch durch den Roman "Cobra" beschleunigt, in dem der Autor, ein Wissenschaftsjournalist, seine Recherchen über biologische Waffen verarbeitet. Die Geschichte dreht sich um einen geplanten Virenanschlag auf die New Yorker U-Bahn. Prominentester Leser war Präsident Clinton. Zu Beginn dieses Jahres nun hat die US-Regierung Gelder bewilligt, mit denen Impfstofflager erstellt, Ärzte geschult und Forschung finanziert wird, um für einen bioterroristischen Angriff gerüstet zu sein.

Grit Kienzlen |