Jang Gong Lu : "Obwohl es weltweit mehr als zwölftausend Schutzgebiete gibt, hat bis jetzt niemand wirklich überprüft, ob solche Reservate wirklich Schutz bieten. Wir haben ein Pandabären-Reservat untersucht, sowohl mit Satellitendaten als auch mit auf dem Boden gewonnenen Messwerten. Die Rate hochqualitativer Lebensräume hat sich nach der Erklärung zu Schutzgebieten dramatisch verschlechtert ... was established."
Seit der Gründung vor über zwanzig Jahren hat sich die Zahl der im Park lebenden Menschen verdoppelt. Gleichzeitig wurde der Panda-Bestand halbiert. Jang Gong Lu von der Michigan State University kennt Gründe für dieses paradox wirkende Versagen eines Schutzgebiets. Um die häufigsten Parkbewohner, die Schweine, als Nahrung zuzubereiten, verbrennt man Holz, zum Beispiel auch Bambus, die Lieblingsspeise der kuscheligen Bären, Hauptursache für die dramatische Verschlechterung der Lebensbedingungen. Reservate sind also nach den neuesten Befunden kein probates Mittel, um bedrohte Tiere zu retten.
Jang Gong Lu : "Grundsätzlich am wichtigsten ist es, dass wir, wenn immer wir über ein Reservat oder eine Schutzzone reden oder über Artenschutz oder -vielfalt allgemein, dürfen wir die Menschen nicht einfach vergessen. Es gibt zwar Versuche, örtliche Anwohner mit Hilfsmaßnahmrn zu unterstützen, aber diese reichen bei weitem nicht aus. Wir sollten in Zukunft Ökologie, Demographie, Verhaltens- und Wirtschaftsforschung endlich einmal miteinander integrieren. Hier ein echtes Gleichgewicht der Bedürfnisse herzustellen ist aus unserer Sicht die einzige Chance, es in Zukunft richtig zu machen, um Flora und Fauna sowie die Artenvielfalt zu fördern."
Gelingt es beispielsweise, nur zweiundzwanzig Prozent der Jugendlichen im Reservat besser auszubilden, dann könnte sich bis Mitte des Jahrhunderts der zur Zeit starke Bevölkerungsdruck verringern. Finden junge Leute außerhalb eine qualifizierte Arbeit, würde die Bevölkerungszahl im Reservat auf ein Drittel sinken. Deshalb setzen die Experten auf Ausbildung und Aufklärung der Parkbewohner. Und auf die Verbesserung der Infrastruktur: Stromleitungen beispielsweise würden den Brennholzbedarf mindern. Der Leiter Artenschutz beim Worldwide Fund for Nature in Frankfurt am Main Roland Melisch kennt dreiunddreißig chinesische Reservate. Er ist der Meinung, dass Schutzgebiete grundsätzlich etwas Gutes sind, aber nur wenn die Menschen einbezogen werden.
Roland Melisch: "Wir sehen die Ergebnisse der Studie zunächst mal als einen sehr positiven Hinweis darauf, dass Schutzgebietskonzepte nicht das ein und alles sein können, Tier- oder auch bedrohte Pflanzenarten zu retten. Nein, es muss darum gehen, integrierte Naturschutz- und Entwicklungskonzepte zu haben, zu entwickeln, gemeinsam mit der Bevölkerung, gemeinsam mit den Regierungsbehörden, um die Artenvielfalt zu erhalten. Und gerade in China, in Wo Long, einem der ältesten Reservate Chinas, das neunzehnhundertvierundsiebzig gegründet worden ist, müssen wir uns vorstellen: Was wäre denn passiert, hätte es das Reservat nicht gegeben? - Es ist so, dass der Hauptbedrohungsfaktor nicht nur für den Großen Panda, sondern für viele andere Arten der kommerzielle Einschlag in die Wälder Chinas ist. Und wir sind überzeugt davon, dass Wo Long heutzutage ganz anders aussehen würde. Es wäre wahrscheinlich fast kahl geschlagen, also noch viel schlimmer, hätte es das Reservat gar nicht gegeben."
Auch Doktor Peter Rahn, Panda-Experte am Zoologischen Garten, Berlin, hat das Wo Long-Reservat vor kurzem besichtigt. Was die künstliche Reproduktion des chinesischen Prestige-Tieres angeht, zieht er ein günstiges Fazit:
Peter Rahn: "Auf der einen Seite gab es noch diese alten Boxen, die wie Kaninchenställe aussehen. Aber auf der anderen Seite wurden mir die Anstrengungen aufgezeigt, die dort in dem Zuchtzentrum gemacht werden. Es werden große Außengehege oder Freigehege gebaut - einige sind schon fertig -, wo die Pandas auf Bäume klettern können im Unterholz eines kleinen Waldstückes herumlaufen können, also sich so wohlfühlen wie in freier Wildbahn."
... so dass das Überleben der kuscheligen Tiere letztlich hoffentlich nicht auf dem Spiel steht - zumal es sich um chinesische Prestigebären handelt.
Seit der Gründung vor über zwanzig Jahren hat sich die Zahl der im Park lebenden Menschen verdoppelt. Gleichzeitig wurde der Panda-Bestand halbiert. Jang Gong Lu von der Michigan State University kennt Gründe für dieses paradox wirkende Versagen eines Schutzgebiets. Um die häufigsten Parkbewohner, die Schweine, als Nahrung zuzubereiten, verbrennt man Holz, zum Beispiel auch Bambus, die Lieblingsspeise der kuscheligen Bären, Hauptursache für die dramatische Verschlechterung der Lebensbedingungen. Reservate sind also nach den neuesten Befunden kein probates Mittel, um bedrohte Tiere zu retten.
Jang Gong Lu : "Grundsätzlich am wichtigsten ist es, dass wir, wenn immer wir über ein Reservat oder eine Schutzzone reden oder über Artenschutz oder -vielfalt allgemein, dürfen wir die Menschen nicht einfach vergessen. Es gibt zwar Versuche, örtliche Anwohner mit Hilfsmaßnahmrn zu unterstützen, aber diese reichen bei weitem nicht aus. Wir sollten in Zukunft Ökologie, Demographie, Verhaltens- und Wirtschaftsforschung endlich einmal miteinander integrieren. Hier ein echtes Gleichgewicht der Bedürfnisse herzustellen ist aus unserer Sicht die einzige Chance, es in Zukunft richtig zu machen, um Flora und Fauna sowie die Artenvielfalt zu fördern."
Gelingt es beispielsweise, nur zweiundzwanzig Prozent der Jugendlichen im Reservat besser auszubilden, dann könnte sich bis Mitte des Jahrhunderts der zur Zeit starke Bevölkerungsdruck verringern. Finden junge Leute außerhalb eine qualifizierte Arbeit, würde die Bevölkerungszahl im Reservat auf ein Drittel sinken. Deshalb setzen die Experten auf Ausbildung und Aufklärung der Parkbewohner. Und auf die Verbesserung der Infrastruktur: Stromleitungen beispielsweise würden den Brennholzbedarf mindern. Der Leiter Artenschutz beim Worldwide Fund for Nature in Frankfurt am Main Roland Melisch kennt dreiunddreißig chinesische Reservate. Er ist der Meinung, dass Schutzgebiete grundsätzlich etwas Gutes sind, aber nur wenn die Menschen einbezogen werden.
Roland Melisch: "Wir sehen die Ergebnisse der Studie zunächst mal als einen sehr positiven Hinweis darauf, dass Schutzgebietskonzepte nicht das ein und alles sein können, Tier- oder auch bedrohte Pflanzenarten zu retten. Nein, es muss darum gehen, integrierte Naturschutz- und Entwicklungskonzepte zu haben, zu entwickeln, gemeinsam mit der Bevölkerung, gemeinsam mit den Regierungsbehörden, um die Artenvielfalt zu erhalten. Und gerade in China, in Wo Long, einem der ältesten Reservate Chinas, das neunzehnhundertvierundsiebzig gegründet worden ist, müssen wir uns vorstellen: Was wäre denn passiert, hätte es das Reservat nicht gegeben? - Es ist so, dass der Hauptbedrohungsfaktor nicht nur für den Großen Panda, sondern für viele andere Arten der kommerzielle Einschlag in die Wälder Chinas ist. Und wir sind überzeugt davon, dass Wo Long heutzutage ganz anders aussehen würde. Es wäre wahrscheinlich fast kahl geschlagen, also noch viel schlimmer, hätte es das Reservat gar nicht gegeben."
Auch Doktor Peter Rahn, Panda-Experte am Zoologischen Garten, Berlin, hat das Wo Long-Reservat vor kurzem besichtigt. Was die künstliche Reproduktion des chinesischen Prestige-Tieres angeht, zieht er ein günstiges Fazit:
Peter Rahn: "Auf der einen Seite gab es noch diese alten Boxen, die wie Kaninchenställe aussehen. Aber auf der anderen Seite wurden mir die Anstrengungen aufgezeigt, die dort in dem Zuchtzentrum gemacht werden. Es werden große Außengehege oder Freigehege gebaut - einige sind schon fertig -, wo die Pandas auf Bäume klettern können im Unterholz eines kleinen Waldstückes herumlaufen können, also sich so wohlfühlen wie in freier Wildbahn."
... so dass das Überleben der kuscheligen Tiere letztlich hoffentlich nicht auf dem Spiel steht - zumal es sich um chinesische Prestigebären handelt.