Im Regenwald Chacos, im Norden Argentiniens, leben die Azara-Nachtaffen. Mit einem Gewicht von mehr als einem Kilogramm zählen sie zu den größten nachtaktiven Primaten. Seit zehn Jahren werden die graubraun bis rötlichbraunen Affen in dem rund einen Quadratkilometer großen Gebiet beobachtet, denn sie zeigen ein besonderes Sozialverhalten. Sie leben in kleinen Gruppen, einer Art Kernfamilie: Vater, Mutter, Kinder. Zwar sind die Nachtaffen monogam, eine Beziehung für das ganze Leben ist das allerdings nicht, sagt Maren Huck von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia.
"Etwa alle drei bis vier Jahre wird einer der beiden Erwachsenen ausgetauscht."
Der Austausch erfolgt dabei nicht freiwillig, fügt die deutsche Biologin hinzu. Sie hat rund 150 Tiere in den vergangenen Jahren systematisch beobachtet und untersucht, was für einen Einfluss die Unterbrechung der Paarbeziehung auf das jeweilige Männchen und Weibchen hat.
"Neben den Gruppen, die es in einer Population gibt, gibt es auch solitäre Individuen, die keiner Gruppe zugehören. Das sind normalerweise relativ junge Tiere, die frisch ihre Familiengruppe verlassen haben und diese –lapidar gesagt – schmeißen einen von den alteingesessenen Paarpartnern aus der Gruppe raus."
Dabei kommt es mitunter zu erheblichen Aggressionen und Verletzungen der Affen. Das im Kampf unterlegene Tier muss seine Familie verlassen und wird ersetzt. Meist ist der Verlierer auch der ältere der beiden Kontrahenten.
"Zu vermuten ist, dass es tatsächlich am Alter liegt und dass die älteren Tiere dann nicht mehr so körperlich fit sind, dass sie sich ausreichend verteidigen können beziehungsweise ein anderes Tier rausschmeißen können."
Wer aus seiner Familie vertrieben wurde, hat meistens keine Möglichkeit mehr eine neue zu gründen, sagt Maren Huck. Groß verteidigen würden sich die Partner gegenseitig nicht, auch wenn die Bindung schon seit Jahren Bestand hat. In einem Fall hatte sich ein Weibchen gleich gegen drei Aspirantinnen zu wehren und musste seinen Platz räumen. Wie die drei Weibchen vorab festgelegt hatten, wer den Platz des alten Weibchens einnimmt, wisse sie nicht.
"Ich würde vermuten, dass es eher zwischen den drei Weibchen war als eine Entscheidung des Männchens in der Gruppe."
Ob der Familienvater dabei eine Art Mitspracherecht hatte, wer seine neue Partnerin und Stiefmutter für die Kinder werden sollte, ist nicht bekannt. Dies sei auch nicht relevant, so Maren Huck.
"Es scheint tatsächlich eher so zu sein, als wären die mit ihrem Territorium verheiratet und es ist verhältnismäßig egal, wer dann als Partner dazukommt."
Wird ein Elternteil ersetzt, kommt es nicht zu Kindstötung durch den neuen Stiefvater oder die neue Stiefmutter, wie dies bei vielen anderen Spezies zu beobachten ist.
"Der Nachwuchs hat keine Nachteile, also es scheint so zu sein als ob Stiefeltern sich genauso gut um den Nachwuchs kümmern wie die eigentlichen Eltern es tun würden."
Stiefkinder werden also akzeptiert. Für den Nachwuchs ist solch ein Wechsel aber meist eine einmalige Angelegenheit. Der Partnertausch der Eltern kommt relativ selten vor.
"Wir beobachten nicht, dass ständig ein solitäres Tier versucht in die Gruppe einzutreten; normalerweise sind Monate oder auch Jahre, wo dieses Paar zusammenlebt und nichts passiert."
Einige Familien blieben sogar acht Jahre zusammen - also länger als eine Ehe in Deutschland durchschnittlich hält – obschon die Nachtaffen eine wesentlich geringere Lebenserwartung haben.
"Etwa alle drei bis vier Jahre wird einer der beiden Erwachsenen ausgetauscht."
Der Austausch erfolgt dabei nicht freiwillig, fügt die deutsche Biologin hinzu. Sie hat rund 150 Tiere in den vergangenen Jahren systematisch beobachtet und untersucht, was für einen Einfluss die Unterbrechung der Paarbeziehung auf das jeweilige Männchen und Weibchen hat.
"Neben den Gruppen, die es in einer Population gibt, gibt es auch solitäre Individuen, die keiner Gruppe zugehören. Das sind normalerweise relativ junge Tiere, die frisch ihre Familiengruppe verlassen haben und diese –lapidar gesagt – schmeißen einen von den alteingesessenen Paarpartnern aus der Gruppe raus."
Dabei kommt es mitunter zu erheblichen Aggressionen und Verletzungen der Affen. Das im Kampf unterlegene Tier muss seine Familie verlassen und wird ersetzt. Meist ist der Verlierer auch der ältere der beiden Kontrahenten.
"Zu vermuten ist, dass es tatsächlich am Alter liegt und dass die älteren Tiere dann nicht mehr so körperlich fit sind, dass sie sich ausreichend verteidigen können beziehungsweise ein anderes Tier rausschmeißen können."
Wer aus seiner Familie vertrieben wurde, hat meistens keine Möglichkeit mehr eine neue zu gründen, sagt Maren Huck. Groß verteidigen würden sich die Partner gegenseitig nicht, auch wenn die Bindung schon seit Jahren Bestand hat. In einem Fall hatte sich ein Weibchen gleich gegen drei Aspirantinnen zu wehren und musste seinen Platz räumen. Wie die drei Weibchen vorab festgelegt hatten, wer den Platz des alten Weibchens einnimmt, wisse sie nicht.
"Ich würde vermuten, dass es eher zwischen den drei Weibchen war als eine Entscheidung des Männchens in der Gruppe."
Ob der Familienvater dabei eine Art Mitspracherecht hatte, wer seine neue Partnerin und Stiefmutter für die Kinder werden sollte, ist nicht bekannt. Dies sei auch nicht relevant, so Maren Huck.
"Es scheint tatsächlich eher so zu sein, als wären die mit ihrem Territorium verheiratet und es ist verhältnismäßig egal, wer dann als Partner dazukommt."
Wird ein Elternteil ersetzt, kommt es nicht zu Kindstötung durch den neuen Stiefvater oder die neue Stiefmutter, wie dies bei vielen anderen Spezies zu beobachten ist.
"Der Nachwuchs hat keine Nachteile, also es scheint so zu sein als ob Stiefeltern sich genauso gut um den Nachwuchs kümmern wie die eigentlichen Eltern es tun würden."
Stiefkinder werden also akzeptiert. Für den Nachwuchs ist solch ein Wechsel aber meist eine einmalige Angelegenheit. Der Partnertausch der Eltern kommt relativ selten vor.
"Wir beobachten nicht, dass ständig ein solitäres Tier versucht in die Gruppe einzutreten; normalerweise sind Monate oder auch Jahre, wo dieses Paar zusammenlebt und nichts passiert."
Einige Familien blieben sogar acht Jahre zusammen - also länger als eine Ehe in Deutschland durchschnittlich hält – obschon die Nachtaffen eine wesentlich geringere Lebenserwartung haben.