Australien
Bisher größte Trichternetzspinne im Raum Sydney entdeckt - Expertin: "Sehr wertvoll" für Gegengift-Programm

Nördlich der australischen Metropole Sydney ist eine riesige männliche Trichternetzspinne entdeckt worden. Die gefürchteten Sydney Funnel-webs, wie sie in ihrer Heimat heißen, sind eine der giftigsten Spinnenarten der Welt und können einen Menschen in weniger als einer Stunde töten.

    Das vom Australian Reptile Park zur Verfügung gestellte Foto zeigt ein männliches Exemplar der Sydney-Trichternetzspinne.
    Eine männliche Sydney-Trichternetzspinne. (Caitlin Vine / Australian Reptile / Caitlin Vine)
    Das auf den Namen "Herkules" getaufte Exemplar sei von Beinspitze zu Beinspitze 7,9 Zentimeter lang und übertreffe damit den bisherigen Rekordhalter "Colossus", berichtete die Zeitung "Guardian" unter Berufung auf den Australian Reptile Park.

    Giftspinnen für "Antidot" wertvoll

    Colossus war 2018 gefangen worden und einen Millimeter kleiner. Beide Tiere wurden dem nördlich von Sydney gelegenen Reptilienpark übergeben. Er ist der einzige Ort in Australien, an dem die Männchen für ihr Gift gemolken werden, um so ein sogenanntes Antidot herzustellen. Grund: Die Männchen sind fünf- bis sechsmal giftiger als die Weibchen – und ihr Toxin eignet sich besonders gut für die Herstellung eines lebensrettenden Gegengifts.
    "Wir sind es gewohnt, dass dem Park ziemlich große Funnel-webs gespendet werden, aber eine so große männliche Trichternetzspinne zu erhalten, ist wie ein Jackpot, sagte die Spinnenexpertin Teni. Der Giftausstoß des Exemplars werde voraussichtlich enorm und "unglaublich wertvoll" für das Gegengift-Programm des Parks sein.

    Australische "Atrax robustus" und Wanderspinne in Brasilien gefährlichste der Welt

    Es gibt 36 Arten von Trichternetzspinnen. Das Männchen der Sydney-Art (Atrax robustus), die im Umkreis von 160 Kilometern der australischen Metropole auftaucht, ist die gefährlichste - und hat es zusammen mit der brasilianischen Wanderspinne als giftigste Spinne der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Seit dem Beginn des Programms des Reptilienparks im Jahr 1981 gab es in Australien keine Todesfälle mehr durch einen Biss der Tiere.
    Diese Nachricht wurde am 07.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.