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Bislang kleinster Asteroid entdeckt
Ritt auf einem kosmischen Gesteinsbrocken

Asteroiden gelten allgemein als kosmische Brocken aus Gestein, Metall und Eis, die vorwiegend zwischen Mars- und Jupiterbahn die Sonne umrunden. Ceres, der als erster entdeckte und mit mehr als neunhundert Kilometern Durchmesser größte Asteroid, wurde mittlerweile sogar zum Zwergplaneten "befördert". Aber wie klein ist der kleinste Asteroid?

Von Hermann-Michael Hahn |
    Diese Radarbilder zeigen den Kleinplaneten 2017BQ6.
    Diese Radarbilder zeigen den Kleinplaneten 2017BQ6. (NASA)
    Oder anders gefragt: Wie groß muss ein kosmischer Brocken sein, damit man ihn überhaupt entdecken kann? Natürlich hängt das auch von der Entfernung des Objekts ab. Seit 1991 haben die Astronomen rund dreihundert Asteroiden beobachtet, die der Erde näher als der Mond gekommen sind – im Schnitt etwa einen pro Monat. Wiederholt konnten dabei Brocken von der Größe eines Hauses oder einer Garage gefunden werden.
    Das bislang kleinste Objekt, das in diesem Bereich beobachtet wurde, war – wie sich jetzt herausstellte – aber nur etwa zwei Meter groß. Dass der Brocken überhaupt registriert wurde, lag am ungewöhnlich hohen Reflexionsvermögen seiner kleinen Oberfläche, die mehr als sechzig Prozent des auftreffenden Sonnenlichtes reflektiert. Das legen Radar- und Infrarotmessungen nahe.
    Der Kleinplanet 2015TC25 zog am 13.10.2015 nahe an der Erde vorbei.
    Der Kleinplanet 2015TC25 zog am 13.10.2015 nahe an der Erde vorbei. (NASA)
    Das Objekt mit der vorläufigen Bezeichnung 2015 TC25 ist vermutlich bei einer Kollision des Asteroiden Nysa mit einem anderen Asteroiden abgesplittert. Der legendäre Baron Münchhausen hätte diesen handlichen Brocken sicher gern für einen kosmischen Ritt genutzt. Und weil sich dieser sich in nur zwei Minuten einmal um seine Achse dreht, hätte der Baron dabei einen eindrucksvollen Rundumblick genießen können.