Kryptogeld
Bitcoin erstmals über der Marke von 100.000 US-Dollar

Der Kurs des Bitcoins hat ein neues Allzeithoch erreicht. Die älteste und bekannteste Digitalwährung war auf Online-Handelsplattformen erstmals mehr als 100.000 US-Dollar wert. Seit den US-Präsidentschaftswahlen Anfang November hat der Bitcoin um rund 50 Prozent zugelegt.

    Eine Bitcoin-Münze liegt auf einem Bildschirm, der den Bitcoin - US-Dollar Kurs zeigt.
    Eine symbolhafte Bitcoin-Münze der tatsächlich rein digitalen Kryptowährung. (picture alliance / dpa / Fernando Gutierrez-Juarez)
    Analysten führen den Anstieg vor allem auf die Erwartung neuer politischer Rahmenbedingungen in den USA nach dem Wahlsieg des Republikaners Trump zurück. Der künftige US-Präsident hatte sich wiederholt gegen eine starke staatliche Regulierung von Kryptowerten ausgesprochen. Zudem machte Trump den Krypto-Befürworter Atkins zu seinem Wunschkandidaten als Chef der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC.
    Der bisherige SEC-Vorsitzende Gensler war für seinen harten Kurs gegenüber Digital-Währungen bekannt. Gensler hatte Ende November angekündigt, mit dem Einzug Trumps ins Weiße Haus im Januar von seinem Posten zurücktreten.

    Zulassung neuer Krypto-ETFs möglich

    Sollte Atkins tatsächlich SEC-Chef werden, rechnen Experten damit, dass weitere Krypto-ETFs zugelassen werden. Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Funds. Laut der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) handelt es sich um Publikumsfonds, die an der Börse gehandelt werden. Anleger erhalten die Möglichkeit, in einen Index zu investieren, ohne die darin enthaltenen Vermögensgegenstände, wie etwa Aktien, einzeln kaufen zu müssen. Bislang gibt es in den USA nur Bitcoin und Ether als Krypto-ETFs. Von den Spekulationen profitierten auch kleinere Kryptowährungen, sogenannte Altcoins.

    Was ist ein Bitcoin?

    Der Bitcoin ist die bekannteste digitale Währung der Welt. Die virtuellen "Münzen" - kurz gesagt ein Zahlungssystem, das über das Internet funktioniert - werden nicht von einer zentralen Stelle wie etwa einer Zentralbank ausgegeben und kontrolliert, sondern durch komplizierte Rechenprozesse erschaffen. Grundlage ist eine gemeinsam von allen Teilnehmenden verwaltete dezentrale Datenbank, die sogenannte "Blockchain", wo alle Transaktionen gespeichert sind. Der Bitcoin-Kurs funktioniert nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage.
    Befürworter sehen im Bitcoin wegen seiner mathematischen Limitierung auf maximal 21 Millionen Stück eine Art digitales Gold und zumindest langfristig auch einen Schutz gegen Inflation.
    Kritiker monieren unter anderem einen hohen Energieverbrauch wegen der zugrundeliegenden Computer-Berechnungen. Verbraucherschützer betonen, der Bitcoin als Geldanlage sei nicht zu empfehlen. Als Risiken werden hohe Kursschwankungen und fehlende Sicherungssysteme genannt.

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    Diese Nachricht wurde am 05.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.