" Musikbeispiel: Richard Strauss - Anfang aus der Serenade Es-dur, op. 7 "
Richard Strauss ging noch in München zur Schule, als er seine Es-dur-Serenade komponierte. Geradezu systematisch arbeitete er sich damals durch alle erdenklichen Gattungen: Klaviertrio, Streichquartett, Klaviersonate. Und 1881 wagte er sich dann an den großen Bläserklang heran, bestehend aus zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotten, einem Kontrafagott und vier Hörnern. An diesen 13 Bläserstimmen übte er sich im Klangfarbenmischen: Dabei probierte er immer wieder neue Kombinationen aus, experimentierte mit Klang-Farbschattierungen, die durch ein zusätzliches Instrument plötzlich ganz anders zu leuchten beginnen.
Der 17jährige Richard Strauss bewies mit seiner Serenade, opus 7, dass er auf diesem Gebiet das kompositorische Handwerk schon einmal beherrschte. Ansonsten hielt sich der ehrgeizige Jungkomponist zurück. Klare Strukturen, keine waghalsige Harmonik, einige klug platzierte dynamische Höhepunkte - Strauss legte ein gelungenes Frühwerk vor, aber verschob die Abenteuer vorerst auf später.
Das Bläserensemble Sabine Meyer versteht es, die Stärken von Strauss' Es-dur-Serenade herauszustellen und gleichzeitig, die Schwächen zu verbergen. Wo sich eine musikalische Phrase an die nächste reiht, laufen Meyer und Co. niemals Gefahr, dass die neunminütige Serenade in ihre Einzelteile zerfällt. Der Schlusspunkt eines Bogens wird kurzerhand umgedeutet in den Ausgangspunkt des nächsten.
Aus Kleinteiligkeit wird Vielgestaltigkeit!
" Musikbeispiel: Richard Strauss - Schluss aus der Serenade Es-dur, op. 7 "
Die hochkarätigen Musiker um Sabine Meyer - darunter die Klarinettisten Reiner Wehle und Wolfgang Mayer, aber auch namhafte Fagottisten wie Dag Jensen oder Albrecht Mayer, der Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker - das 'Bläserensemble Sabine Meyer' legt auf seiner jüngsten CD vom einen Track zum nächsten einen Zeitsprung von geschlagenen 64 Jahren zurück, bleibt dabei aber im Bläserrepertoire von Richard Strauss.
Auf das Früh- folgt ein Spätwerk: Richard Strauss nannte seine viersätzige Komposition für 16 Bläser zwar 'Sonatine', aber beim ersten Hören schon merkt man, dass die Verkleinerungsform hier fehl am Platz ist. Strauss' Sonatine Nr. 2 ist mit 16 Musikern und einer Länge von über 36 Minuten doch eher von sinfonischem Ausmaß. Der Verleger gab ihr denn auch den Beinamen "Sinfonie für Bläser".
Knapp 80jährig war Richard Strauss wieder auf den Instrumentalklang zurückgekommen, der ihn frühkindlich geprägt hatte. Als Sohn vom Waldhornisten der Münchner Hofkapelle war die Affinität zu so genannten Luftklingern wohl vorgegeben. Und nachdem ihm Opern wie 'Salome', 'Elektra' und 'Der Rosenkavalier' internationale Berühmtheit verschafft hatten, widmete sich Richard Strauss in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder verstärkt der Bläsermusik.
Es reichen nur wenige Takte vom Beginn der Sonatine Nr. 2 - und der typisch Strauss'sche Duktus ist erkennbar: Mit seinem überbordenden Reichtum an Motiven und Melodien, die einander überlagern und gegenseitig verdrängen. Kaum ist ein musikalischer Gedanke erkennbar, wird die Aufmerksamkeit schon wieder von einem neuen Einfall abgelenkt. Klangfarben wechseln in Windeseile, und sobald man sich harmonisch in spätromantischer Sicherheit wähnt, ändert sich auch schon wieder die Tonart.
Das mag beim Hörer zu Schwindel führen - das Bläserensemble Sabine Meyer aber ist hochseetauglich!
" Musikbeispiel: Richard Strauss - 'Allegro con brio' aus der Sonatine Nr. 2 Es-dur "
Sabine Meyers Bläserensemble musste auf 16 Musiker verdoppelt werden für diese Aufnahme von Richard Strauss' Sonatine Nr. 2.
Man holte sich Verstärkung aus der allerersten Liga: Hervorragende Bläsersolisten, die musikantisches Können, technische Perfektion und vor allem ungeheuren Spaß am gemeinsamen Musizieren mitbringen. Das ist spürbar und hörbar!
Beklemmend dagegen das Wissen um die Entstehungszeit der Komposition: Im Deutschland der Jahre 1944 und 45 hat Richard Strauss solch über weite Strecken sorglose Musik geschrieben, der er auch noch den Untertitel "Fröhliche Werkstatt" gegeben hat.
Er muss riesengroße Scheuklappen aufgehabt haben, um sich von der Realität abzuschirmen, um vielleicht auch Kapitel seiner eigenen Biographie auszublenden. So umstritten seine Rolle während des Nationalsozialismus' bis heute ist, Tatsache bleibt, dass er von 1933-35 Präsident der Reichsmusikkammer gewesen war.
" Musikbeispiel: Richard Strauss - 'Andantino' aus der Sonatine Nr. 2 Es-dur "
"Bläsermusik im Geiste Mozarts" steht in dicken Lettern über dem informativen Text des CD-Booklets, und als gemeinsamer Bezugspunkt der Werke aus dieser "Neuen Platte" wird Mozarts "Gran Partita" genannt. Mit der B-dur-Serenade, KV 361, hatte Mozart die allseits populäre Harmoniemusik veredelt und geadelt. Aus Strauss' Serenade ist sie herauszuhören, für seine Sonatine ebenfalls Vorbild gewesen; da wünscht man sich die "Gran Partita" ebenfalls auf der neuen CD, wenn doch schon im Begleittext dauernd die Rede von ihr ist.
Doch das Fassungsvermögen eines CD-Rohlings ist begrenzt, und die beiden Werke von Richard Strauss werden durch eine Aufnahme aus dem Archiv ergänzt. 1994 hat das 'Bläserensemble Sabine Meyer' den Bläserklassiker von Antonín Dvorák aufgenommen: seine Serenade, opus 44, mit der ihm der internationale Durchbruch gelang. Auch hier muss man die Verwandtschaft zu Mozarts 'Gran Partita' entweder kennen oder glauben.
Geliefert aber wird der eindeutige Beweis, dass das 'Bläserensemble Sabine Meyer' alles andere ist als ein rasch zusammentelefoniertes Gelegenheitsensemble. Ein knappes Jahrzehnt liegt schließlich zwischen den beiden Aufnahmen von Dvorák und Strauss. Und auch wenn man mit der Lupe oder dem Hörrohr danach sucht, es finden sich keine Qualitätsschwankungen. Der Name 'Sabine Meyer' steht nicht nur für Weltklasse auf dem Solistenpodest, sondern ebenso für hervorragende Ensembleleitung!
" Musikbeispiel: Antonín Dvorák - 'Moderato, quasi marcia' aus der Serenade d-moll, op. 44 "
Das 'Bläserensemble Sabine Meyer' spielt Werke von Antonín Dvorák und Richard Strauss auf seiner neuen CD: Dvoráks Bläserserenade opus 44 sowie Strauss' Serenade opus 7 und die Bläsersinfonie mit dem Beinamen "Fröhliche Werkstatt." Erschienen ist diese 'Neue Platte' vor kurzem bei Avi-Music.
Richard Strauss ging noch in München zur Schule, als er seine Es-dur-Serenade komponierte. Geradezu systematisch arbeitete er sich damals durch alle erdenklichen Gattungen: Klaviertrio, Streichquartett, Klaviersonate. Und 1881 wagte er sich dann an den großen Bläserklang heran, bestehend aus zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotten, einem Kontrafagott und vier Hörnern. An diesen 13 Bläserstimmen übte er sich im Klangfarbenmischen: Dabei probierte er immer wieder neue Kombinationen aus, experimentierte mit Klang-Farbschattierungen, die durch ein zusätzliches Instrument plötzlich ganz anders zu leuchten beginnen.
Der 17jährige Richard Strauss bewies mit seiner Serenade, opus 7, dass er auf diesem Gebiet das kompositorische Handwerk schon einmal beherrschte. Ansonsten hielt sich der ehrgeizige Jungkomponist zurück. Klare Strukturen, keine waghalsige Harmonik, einige klug platzierte dynamische Höhepunkte - Strauss legte ein gelungenes Frühwerk vor, aber verschob die Abenteuer vorerst auf später.
Das Bläserensemble Sabine Meyer versteht es, die Stärken von Strauss' Es-dur-Serenade herauszustellen und gleichzeitig, die Schwächen zu verbergen. Wo sich eine musikalische Phrase an die nächste reiht, laufen Meyer und Co. niemals Gefahr, dass die neunminütige Serenade in ihre Einzelteile zerfällt. Der Schlusspunkt eines Bogens wird kurzerhand umgedeutet in den Ausgangspunkt des nächsten.
Aus Kleinteiligkeit wird Vielgestaltigkeit!
" Musikbeispiel: Richard Strauss - Schluss aus der Serenade Es-dur, op. 7 "
Die hochkarätigen Musiker um Sabine Meyer - darunter die Klarinettisten Reiner Wehle und Wolfgang Mayer, aber auch namhafte Fagottisten wie Dag Jensen oder Albrecht Mayer, der Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker - das 'Bläserensemble Sabine Meyer' legt auf seiner jüngsten CD vom einen Track zum nächsten einen Zeitsprung von geschlagenen 64 Jahren zurück, bleibt dabei aber im Bläserrepertoire von Richard Strauss.
Auf das Früh- folgt ein Spätwerk: Richard Strauss nannte seine viersätzige Komposition für 16 Bläser zwar 'Sonatine', aber beim ersten Hören schon merkt man, dass die Verkleinerungsform hier fehl am Platz ist. Strauss' Sonatine Nr. 2 ist mit 16 Musikern und einer Länge von über 36 Minuten doch eher von sinfonischem Ausmaß. Der Verleger gab ihr denn auch den Beinamen "Sinfonie für Bläser".
Knapp 80jährig war Richard Strauss wieder auf den Instrumentalklang zurückgekommen, der ihn frühkindlich geprägt hatte. Als Sohn vom Waldhornisten der Münchner Hofkapelle war die Affinität zu so genannten Luftklingern wohl vorgegeben. Und nachdem ihm Opern wie 'Salome', 'Elektra' und 'Der Rosenkavalier' internationale Berühmtheit verschafft hatten, widmete sich Richard Strauss in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder verstärkt der Bläsermusik.
Es reichen nur wenige Takte vom Beginn der Sonatine Nr. 2 - und der typisch Strauss'sche Duktus ist erkennbar: Mit seinem überbordenden Reichtum an Motiven und Melodien, die einander überlagern und gegenseitig verdrängen. Kaum ist ein musikalischer Gedanke erkennbar, wird die Aufmerksamkeit schon wieder von einem neuen Einfall abgelenkt. Klangfarben wechseln in Windeseile, und sobald man sich harmonisch in spätromantischer Sicherheit wähnt, ändert sich auch schon wieder die Tonart.
Das mag beim Hörer zu Schwindel führen - das Bläserensemble Sabine Meyer aber ist hochseetauglich!
" Musikbeispiel: Richard Strauss - 'Allegro con brio' aus der Sonatine Nr. 2 Es-dur "
Sabine Meyers Bläserensemble musste auf 16 Musiker verdoppelt werden für diese Aufnahme von Richard Strauss' Sonatine Nr. 2.
Man holte sich Verstärkung aus der allerersten Liga: Hervorragende Bläsersolisten, die musikantisches Können, technische Perfektion und vor allem ungeheuren Spaß am gemeinsamen Musizieren mitbringen. Das ist spürbar und hörbar!
Beklemmend dagegen das Wissen um die Entstehungszeit der Komposition: Im Deutschland der Jahre 1944 und 45 hat Richard Strauss solch über weite Strecken sorglose Musik geschrieben, der er auch noch den Untertitel "Fröhliche Werkstatt" gegeben hat.
Er muss riesengroße Scheuklappen aufgehabt haben, um sich von der Realität abzuschirmen, um vielleicht auch Kapitel seiner eigenen Biographie auszublenden. So umstritten seine Rolle während des Nationalsozialismus' bis heute ist, Tatsache bleibt, dass er von 1933-35 Präsident der Reichsmusikkammer gewesen war.
" Musikbeispiel: Richard Strauss - 'Andantino' aus der Sonatine Nr. 2 Es-dur "
"Bläsermusik im Geiste Mozarts" steht in dicken Lettern über dem informativen Text des CD-Booklets, und als gemeinsamer Bezugspunkt der Werke aus dieser "Neuen Platte" wird Mozarts "Gran Partita" genannt. Mit der B-dur-Serenade, KV 361, hatte Mozart die allseits populäre Harmoniemusik veredelt und geadelt. Aus Strauss' Serenade ist sie herauszuhören, für seine Sonatine ebenfalls Vorbild gewesen; da wünscht man sich die "Gran Partita" ebenfalls auf der neuen CD, wenn doch schon im Begleittext dauernd die Rede von ihr ist.
Doch das Fassungsvermögen eines CD-Rohlings ist begrenzt, und die beiden Werke von Richard Strauss werden durch eine Aufnahme aus dem Archiv ergänzt. 1994 hat das 'Bläserensemble Sabine Meyer' den Bläserklassiker von Antonín Dvorák aufgenommen: seine Serenade, opus 44, mit der ihm der internationale Durchbruch gelang. Auch hier muss man die Verwandtschaft zu Mozarts 'Gran Partita' entweder kennen oder glauben.
Geliefert aber wird der eindeutige Beweis, dass das 'Bläserensemble Sabine Meyer' alles andere ist als ein rasch zusammentelefoniertes Gelegenheitsensemble. Ein knappes Jahrzehnt liegt schließlich zwischen den beiden Aufnahmen von Dvorák und Strauss. Und auch wenn man mit der Lupe oder dem Hörrohr danach sucht, es finden sich keine Qualitätsschwankungen. Der Name 'Sabine Meyer' steht nicht nur für Weltklasse auf dem Solistenpodest, sondern ebenso für hervorragende Ensembleleitung!
" Musikbeispiel: Antonín Dvorák - 'Moderato, quasi marcia' aus der Serenade d-moll, op. 44 "
Das 'Bläserensemble Sabine Meyer' spielt Werke von Antonín Dvorák und Richard Strauss auf seiner neuen CD: Dvoráks Bläserserenade opus 44 sowie Strauss' Serenade opus 7 und die Bläsersinfonie mit dem Beinamen "Fröhliche Werkstatt." Erschienen ist diese 'Neue Platte' vor kurzem bei Avi-Music.
Diskographische Angaben
Titel: Werke von Richard Strauss und Antonín Dvorák
Ensemble: Bläserensemble Sabine Meyer
Label: Avi-music
Labelcode: LC 15080
Bestell-Nr.: 553014
Ensemble: Bläserensemble Sabine Meyer
Label: Avi-music
Labelcode: LC 15080
Bestell-Nr.: 553014