"Hallo, ich bin Care-O-Bot 3. In dieser Woche biete ich hier Getränke an."
Care-O-Bot 3 ist eine Entwicklung des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart. Ein schlanker, grauer Roboter auf Rollen, ein rechteckiges Gerät mit einem Roboterarm auf dem Rücken und einem Tablett vor dem Bauch. Ein elektrischer Butler. Eine Woche lang zapfte er im Parkheim Berg, einem großen, städtischen Pflegeheim in Stuttgart, Wasser aus einem Wasserspender, stellte den Becher auf sein Tablett und lieferte es den Senioren.
"Ich war ganz erstaunt, wie neugierig die Bewohner auf den reagiert haben. Ich hätte nicht gedacht, dass so ein – er ist ja als Roboter zu erkennen, man sieht ja, dass das kein Mensch ist – dass er wirklich so aufgenommen worden ist, mit Neugierde von Menschen, die eigentlich mit Robotern sonst nichts zu tun haben."
Elisabeth Rippel arbeitet auf einer Demenz-Station des Heims als Pflegerin. Noch konnte Care-O-Bot ihr keine große Hilfe sein: Der Roboter ist langsam, nicht immer trifft er mit dem Becher in seinem Greifarm die Öffnung des Wasserspenders, er ist ein Prototyp aus der Forschung, der gerade seine ersten Schritte in die Realität wagt. Nicht alle Pfleger und Bewohner des Heims standen und stehen den Robotern positiv gegenüber. Heimleiterin Gabi Blume hat viel Überzeugungsarbeit geleistet.
"Da mussten wir schon verdeutlichen, um was es geht. Und dass es nicht darum geht, in jemandes Privatbereich zu gehen, sondern dass es darum geht, die Pflegekräfte zu unterstützen bei Tätigkeiten, die man gut delegieren kann und wo es schon heute technische Möglichkeiten gibt, die man einfach nur adaptieren müsste. Man müsste sie einfach mal zulassen im Altenhilfe-Bereich."
Die Hoffnung der Pfleger: Dass sie durch die maschinelle Unterstützung mehr Zeit für die eigentlich Betreuung und Pflege der Heimbewohner haben. Doch folgt Care-O-Bot nur den Bedürfnissen des Personals oder auch denen der Bewohner?
"Sind Sie sicher, dass Sie nichts möchten? Bitte denken Sie daran, Sie müssen viel trinken."
Die Senioren hätten gelobt, dass der Roboter so höflich und freundlich sei – etwas, das menschliches Pflegepersonal sicherlich nicht immer gewährleisten kann. Das Gerät sprach die Heimbewohner in der Testwoche sogar mit Namen an. Mithilfe von Kameras und einer Gesichtserkennungssoftware konnte es die Personen identifizieren und auch gezielt die Bewohner ansprechen, denen es bisher noch kein Wasser geliefert hatte. Allerdings konnte Care-O-Bot noch nicht nachvollziehen, ob das Wasser auch getrunken wurde. Nicht das einzige, was Pfleger und Pflegerinnen wie Elisabeth Rippel besser können als der Roboter:
"Wenn jetzt ein Bewohner nicht entsprechend reagiert, dann weiß er einfach nicht weiter. Ich sehe, wenn ich einen Bewohner beobachte, an der Mimik, wie es ihm geht. Ich kann dementsprechend reagieren. Wie man das eben so ausdrückt: Ich spiegele den Bewohner. Das kann natürlich so ein Roboter überhaupt nicht."
Kritische Fachleute würden sich eher wünschen, dass der Roboter die Menschen aktiviert und animiert, sich selbst Wasser zu holen. Das, gestehen die Care-O-Bot-Entwickler vom Fraunhofer-Institut auf Nachfrage ein, sei ein wichtiger Punkt. In Zukunft müssten Serviceroboter die Menschen, denen sie dienen, so gut kennen, dass sie wissen, welche Tätigkeiten diese noch selbst ausführen können.
"Da bin ich wieder. Und ich habe etwas zu trinken dabei. Sie können es einfach von meinem Tablett herunter nehmen."
Für Elisabeth Rippel vom Stuttgarter Parkheim Berg ist schon nach dem einwöchigen Pilottest klar, dass Serviceroboter in Zukunft ihre Berechtigung in der Pflege haben werden. Sie hat beobachtet, dass manche Menschen positiver auf den Roboter reagieren als auf sie und ihre Kollegen.
"Mit so einem Apparat Kontakt zu haben, der ja sonst nichts fordert von mir, der nichts von mir zurück will, das fällt natürlich manchen Bewohnern leichter als mit einem Menschen umzugehen. Das ganze Zwischenmenschliche fällt dann weg, die ganzen Konflikte, die es dann manchmal gibt. Bei meiner Mutter zum Beispiel, die hätte das akzeptiert, während sie eine Pflegekraft in ihrer Wohnung nicht akzeptiert hat: 'Bei mir übernachtet keiner!'"
Bis Service-Roboter tatsächlich genau auf die Bedürfnisse Pflegebedürftiger eingehen können werden noch einige Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig sein.
"Na dann, einen Schluck auf Ihr Wohl. Auf Wiedersehen."
Care-O-Bot 3 ist eine Entwicklung des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart. Ein schlanker, grauer Roboter auf Rollen, ein rechteckiges Gerät mit einem Roboterarm auf dem Rücken und einem Tablett vor dem Bauch. Ein elektrischer Butler. Eine Woche lang zapfte er im Parkheim Berg, einem großen, städtischen Pflegeheim in Stuttgart, Wasser aus einem Wasserspender, stellte den Becher auf sein Tablett und lieferte es den Senioren.
"Ich war ganz erstaunt, wie neugierig die Bewohner auf den reagiert haben. Ich hätte nicht gedacht, dass so ein – er ist ja als Roboter zu erkennen, man sieht ja, dass das kein Mensch ist – dass er wirklich so aufgenommen worden ist, mit Neugierde von Menschen, die eigentlich mit Robotern sonst nichts zu tun haben."
Elisabeth Rippel arbeitet auf einer Demenz-Station des Heims als Pflegerin. Noch konnte Care-O-Bot ihr keine große Hilfe sein: Der Roboter ist langsam, nicht immer trifft er mit dem Becher in seinem Greifarm die Öffnung des Wasserspenders, er ist ein Prototyp aus der Forschung, der gerade seine ersten Schritte in die Realität wagt. Nicht alle Pfleger und Bewohner des Heims standen und stehen den Robotern positiv gegenüber. Heimleiterin Gabi Blume hat viel Überzeugungsarbeit geleistet.
"Da mussten wir schon verdeutlichen, um was es geht. Und dass es nicht darum geht, in jemandes Privatbereich zu gehen, sondern dass es darum geht, die Pflegekräfte zu unterstützen bei Tätigkeiten, die man gut delegieren kann und wo es schon heute technische Möglichkeiten gibt, die man einfach nur adaptieren müsste. Man müsste sie einfach mal zulassen im Altenhilfe-Bereich."
Die Hoffnung der Pfleger: Dass sie durch die maschinelle Unterstützung mehr Zeit für die eigentlich Betreuung und Pflege der Heimbewohner haben. Doch folgt Care-O-Bot nur den Bedürfnissen des Personals oder auch denen der Bewohner?
"Sind Sie sicher, dass Sie nichts möchten? Bitte denken Sie daran, Sie müssen viel trinken."
Die Senioren hätten gelobt, dass der Roboter so höflich und freundlich sei – etwas, das menschliches Pflegepersonal sicherlich nicht immer gewährleisten kann. Das Gerät sprach die Heimbewohner in der Testwoche sogar mit Namen an. Mithilfe von Kameras und einer Gesichtserkennungssoftware konnte es die Personen identifizieren und auch gezielt die Bewohner ansprechen, denen es bisher noch kein Wasser geliefert hatte. Allerdings konnte Care-O-Bot noch nicht nachvollziehen, ob das Wasser auch getrunken wurde. Nicht das einzige, was Pfleger und Pflegerinnen wie Elisabeth Rippel besser können als der Roboter:
"Wenn jetzt ein Bewohner nicht entsprechend reagiert, dann weiß er einfach nicht weiter. Ich sehe, wenn ich einen Bewohner beobachte, an der Mimik, wie es ihm geht. Ich kann dementsprechend reagieren. Wie man das eben so ausdrückt: Ich spiegele den Bewohner. Das kann natürlich so ein Roboter überhaupt nicht."
Kritische Fachleute würden sich eher wünschen, dass der Roboter die Menschen aktiviert und animiert, sich selbst Wasser zu holen. Das, gestehen die Care-O-Bot-Entwickler vom Fraunhofer-Institut auf Nachfrage ein, sei ein wichtiger Punkt. In Zukunft müssten Serviceroboter die Menschen, denen sie dienen, so gut kennen, dass sie wissen, welche Tätigkeiten diese noch selbst ausführen können.
"Da bin ich wieder. Und ich habe etwas zu trinken dabei. Sie können es einfach von meinem Tablett herunter nehmen."
Für Elisabeth Rippel vom Stuttgarter Parkheim Berg ist schon nach dem einwöchigen Pilottest klar, dass Serviceroboter in Zukunft ihre Berechtigung in der Pflege haben werden. Sie hat beobachtet, dass manche Menschen positiver auf den Roboter reagieren als auf sie und ihre Kollegen.
"Mit so einem Apparat Kontakt zu haben, der ja sonst nichts fordert von mir, der nichts von mir zurück will, das fällt natürlich manchen Bewohnern leichter als mit einem Menschen umzugehen. Das ganze Zwischenmenschliche fällt dann weg, die ganzen Konflikte, die es dann manchmal gibt. Bei meiner Mutter zum Beispiel, die hätte das akzeptiert, während sie eine Pflegekraft in ihrer Wohnung nicht akzeptiert hat: 'Bei mir übernachtet keiner!'"
Bis Service-Roboter tatsächlich genau auf die Bedürfnisse Pflegebedürftiger eingehen können werden noch einige Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig sein.
"Na dann, einen Schluck auf Ihr Wohl. Auf Wiedersehen."