Das Wort "Brexit" setzt sich zusammen aus "Britain" und "Exit". Es bezeichnet einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU. Das Wort spielt auf den Grexit an, das Ausscheiden Griechenlands, das in den letzten Jahren viel diskutiert wurde. Während es sich im Falle Griechenlands aber de facto um einen Rauswurf gehandelt hätte, wollen viele Briten raus aus der EU. Europa ist ihnen zu undemokratisch, zu teuer, es bremst die eigene Wirtschaft und schick zu viele Flüchtlinge über die Grenze. Die Gegner des Brexit denken dagegen, dass Europa den Handel erleichtert und dass die britische Außenpolitik durch die Mitgliedschaft zu Europa profitiert. Diese beiden Lager sind ungefähr gleich groß. Wenn die Briten also am 23. Juni über den Brexit abstimmen, kann vorher niemand sagen, wer dabei gewinnt.
Frage: Welche Folgen hätte der Brexit für die deutsche Wirtschaft?
Der Brexit hätte nicht nur in Großbritannien Konsequenzen, sondern auch im Rest Europas. Stefan Wolff, Wirtschafts-Korrespondent in Frankfurt, meint, es werde schwer für die deutsche Wirtschaft erst einmal sehr schwer, denn: "Für die deutschen Exporteure ist Großbritannien die Nummer 5 der wichtigsten Märkte. Und die Verträge sind ja dank der Europäischen Union quasi fest zementiert. Das wäre im Falle eines Brexit nicht mehr so. Das heißt also: Alle Verträge müssten neu verhandelt werden. Deshalb würde ein Brexit in der deutschen Wirtschaft erst einmal dazu führen, dass die Unsicherheit groß ist. Und diese Unsicherheiten führen erst einmal dazu, dass viele Investitionen auf Eis gelegt werden.
Zahl: 4,9 Milliarden Euro – der Stein des Anstoßes
Großbritannien ist einer der größten Nettozahler in der EU. Im Jahr 2014 haben die Briten 4,9 Milliarden Euro mehr an Brüssel bezahlt, als sie von dort zurückbekommen haben. Dieses Geld würden die Brexit-Befürworter gerne sparen. Allerdings: Die Briten liegen in der Nettozahlerliste auf Platz 3. Die Nummer Eins, Deutschland, zahlt für seine Mitgliedschaft unter dem Strich 15,5 Milliarden – also mehr als das Dreifache.