03. Mai 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungen beschäftigen sich unter anderem mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der im ZDF eine Kanzlerkandidatur für die Union bei der Bundestagswahl 2025 ausgeschlossen hat.

Markus SOEDER (Ministerpraesident Bayern und CSU Vorsitzender) bei seiner Rede auf dem Podium beim Politischen Aschermittwoch der CSU am 22.02.2023 in der Dreilanderhalle in Passau
Markus Söder hat eine Kanzlerkandidatur ausgeschlossen - in den Kommentarspalten gibt es Zweifel an der Werthaltigkeit der Aussage. (picture alliance / SVEN SIMON / Frank Hoermann)
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, in der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE erscheint, urteilt: "Was soll Söder zwei Jahre vor der Bundestagswahl auch sonst sagen, die Bayernwahl im Herbst fest im Blick, bei der er ein herausragendes Ergebnis braucht, um für Berlin weiter gehandelt zu werden. Läuft alles normal, wird Friedrich Merz sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Läuft etwas grundschief für den CDU-Chef, und stehen zugleich die Sterne sehr günstig für den Bayern, wird Söder schneller als seine bisherigen Beteuerungen es erlauben, den Finger heben."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG sieht die Landtagswahl in Bayern als entscheidend an: "Es wird wohl davon abhängen, wie die CSU bei der Bayern-Wahl abschneidet. Christdemokraten haben die Befürchtung, dass bei Söder nach einem sehr guten CSU-Ergebnis wieder der Gedanke reifen könne, er sei doch der bessere Kanzlerkandidat."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU kommentiert: "Söders innerer Kompass ist beweglich, am Ende muss der Zeiger nur auf ihn zeigen. Sollte Friedrich Merz - warum auch immer - intern bei der Kanzlerkandidatenfrage durchfallen, wird Söder schneller als der ICE von München nach Berlin zur Stelle sein. Denn nur eine Überzeugung wird der Franke niemals los sein: dass er der Beste für den Job ist."
Zum Vorwurf der Vetternwirtschaft im Bundeswirtschaftsministerium schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Ohne Not hat Habecks Staatssekretär Graichen sich nicht der Stimme enthalten, als eine Findungskommission seinen Trauzeugen für einen staatlichen Chefposten empfahl. Dieser Vorgang gibt all jenen Munition, die seit Wochen auf das Heizungsgesetz zielen, damit aber Habeck und die Grünen treffen wollen. Das hatte schon Züge einer Kampagne, ehe die Causa Graichen bekannt wurde. Nun aber geht sie an die Substanz."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG kommentiert: "Politiker sind bereits wegen weniger zurückgetreten. Umso deplatzierter wirken die Ablenkungsmanöver mancher Grüner. Keine Frage: Graichens Energiepolitik lässt sich nicht unbedingt als pragmatisch beschreiben. Die Vorwürfe jedoch als 'Kampagne' abzustempeln, führt in die Irre. Dafür liegt das Fehlverhalten viel zu offen zutage."
Die SCHWÄBISCHE ZEITUNG aus Ravensburg betont: "Menschlich ist es verständlich, dass auch Politiker eine möglichst angenehme Atmosphäre an ihrem Arbeitsplatz schätzen. Aber wer als Minister in einer solchen Machtposition ist, sollte darauf achten, dass Fachkompetenz an erster Stelle steht und eben nicht die persönliche Beziehung. Mit seiner Amtsführung hat Hausherr Robert Habeck vor allem sich selbst beschädigt."