30. Juli 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Im Zentrum der Kommentare steht der Parteitag der AfD zur Europawahl.

AfD-Europawahlversammlung: Co-Vorsitzende Alice Weidel spricht zu den Delegierten in Magdeburg.
AfD-Europawahlversammlung: Co-Vorsitzende Alice Weidel spricht zu den Delegierten in Magdeburg. (picture alliance / dpa / Carsten Koall)
"Wie sich die Partei an der Macht verhalten würde, wurde in Magdeburg eindrücklich vorgeführt",
schreibt die BERLINER MORGENPOST.
"Viele Reden waren grob, aggressiv und latent menschenfeindlich. Besonders wüst wurde polemisiert gegen Migranten, Grüne und Linke, die Medien und, natürlich, die EU. Ansonsten zeigte die AfD auf ihrem Parteitag, dass sie auch zehn Jahre nach ihrer Gründung noch auf Amateurniveau verharrt."
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg erwartet:
"Die Rechtsextremen in der AfD dürften noch mächtiger werden, denn die Partei ist derzeit erfolgreicher denn je. Sie hat keinen Grund, diese Linie zu verlassen. Das sollte allen in der CDU klar sein, die darüber nachdenken, auf gewissen Ebenen mit der AfD zusammenzuarbeiten. Aber auch jedem, der erwägt, dieser Partei seine Stimme zu geben."
In der VOLKSSTIMME aus Magdeburg heißt es:
"Erst Zersetzung, dann Zerstörung der EU - das ist der Europa-Kurs der AfD. Die Parteiführung tritt dabei noch auf die Bremse. Sollte sich jedoch der rechtsextreme Höcke-Flügel in der AfD durchsetzen, dürfte ein Dexit ganz vorn auf die Partei-Agenda rücken."
"Die AfD hat keine Flügel mehr",
meint dagegen die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG,
"sie ist ein einziger völkischer Flügel - mit einigen Abweichlern, die im parteiinternen Machtkampf aber kaum noch eine Rolle spielen. Der Rechtsextreme Björn Höcke ist längst keine polarisierende Figur mehr, sondern der hofierte Stargast auf dem Parteitag in Magdeburg. Er ist einer der mächtigsten Politiker der Partei."
Thema in den BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe ist der Afrika-Russland-Gipfel in Sankt Petersburg:
"Ein Kriegstreiber setzt sich als Wohltäter in Szene: Wladimir Putin verspricht afrikanischen Ländern kostenloses Getreide als Kompensation für das Ausbleiben von ukrainischen Exporten, die er selbst verhindert hat. Das Angebot ist jedoch blanker Schwindel, ein zynischer Zug im geopolitischen Spiel mit dem Welthunger. Zu Recht kritisiert UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, dass 'eine Handvoll Spenden' nicht ausreiche, um die dramatischen Auswirkungen dieser Politik für die Welt zu korrigieren, in der 735 Millionen Menschen hungern."
Das HANDELSBLATT hebt hervor:
"Ginge es Putin tatsächlich darum, den Hunger zu lindern, hätte er die Ukraine weiter exportieren lassen. Außerdem wissen auch Putins afrikanische Amtskollegen, dass Geschenke aus dem Kreml üblicherweise ihren Preis haben. In der Zentralafrikanischen Republik und in Mali sind Wagner-Söldner stationiert, Burkina Faso scheint ebenfalls offen für das Modell. Die Getreidegeschenke könnten also als Dank für die Loyalität betrachtet werden – oder eben als Vorauszahlungen für zukünftige politische Unterstützung."p