04. September 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird unter anderem der Rücktritt des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow.

Olexij Resnikow, Verteidigungsminister der Ukraine, steht mit verschränkten Armen vor einer dunkelgetäfelten offenen Tür.
Der bisherige Verteidigungsminister der Ukraine, Resnikow, räumt seinen Posten. Das ist ein Thema in den Kommentaren. (picture alliance / dpa / Pool dpa / Sebastian Gollnow)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG findet:
„Der Rauswurf durch Präsident Wolodimir Selenskij war überfällig und hätte schon vor Monaten erfolgen sollen. Der Präsident entschied sich dafür erst jetzt, weil er sowohl in der Ukraine als auch vor allem vonseiten Washingtons unter Druck steht, tatsächlich etwas gegen die Korruption in seinem Land zu unternehmen.“
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf beobachtet:
„Wo es in den Wehrämtern oder dem Ministerium millionen- oder gar milliardenschwere öffentliche Aufträge gibt, wo das Geschäft mit Waffen auf höchstem Niveau floriert, wird in der Ukraine gerne die Hand aufgehalten. Transparenz gibt es bei dem Land, das in EU und NATO drängt, vor allem auf Papier.“
Die TAGESZEITUNG bemerkt zu Resnikows potentiellem Nachfolger:
„Der Krimtatare Rustem Umerow könnte ein Joker sein – vor allem angesichts einer militärischen Entwicklung mit offenem Ausgang. International gut vernetzt, dazu gesellschaftlich engagiert und politisch erfahren, könnte er künftig ein ganzes Spektrum abdecken.“
Die BERLINER MORGENPOST geht ein auf die Haltung von Russlands Präsident Putin bezüglich einer möglichen Wiederaufnahme des Getreideabkommens:
„Beim Gespräch mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan präsentierte er ein Diktat: Eine Rückkehr zum Getreideabkommen, das der Ukraine den Export ihrer Ernte-Produkte ermöglichen würde, gibt es nur zu seinen Bedingungen. Der russische Präsident hat die Instrumente des alten Geheimdienstmannes nicht verlernt.“
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE erwartet, Putin werde mit Erdogan im Gespräch bleiben, denn
„für den Despoten aus Moskau ist die Türkei, wenn man so will, die letzte verbliebene Verbindung zum Westen. Erdogan wiederum verhandelt nicht nur aus Solidarität mit der Ukraine über ein neues Getreideabkommen, sondern auch aus sehr egoistischen Motiven. Er fürchtet, dass eine Eskalation des Krieges an der ukrainischen Schwarzmeerküste auf die gesamte Region übergreifen könnte.“
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG bewertet die Pläne der Bundesregierung im Umgang mit dem Wolf:
„Wenn Bundesumweltministerin Steffi Lemke nun erklärt, nach Wolfsrissen müssten Abschüsse schneller und unbürokratischer möglich sein, wiederholt sie lediglich, was sie schon seit Jahren sagt. Ob sich davon nur ein Tierhalter beruhigen lassen wird?“
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG verlangt:
„In den anstehenden Gesprächen zwischen Bund, Ländern und EU muss es um eine längerfristig tragfähige Strategie gehen. Dazu gehört die Ansage: Deutschland kann von anderen Ländern keinen Artenschutz einfordern, wenn es selbst bei dieser vergleichsweise überschaubaren Aufgabe scheitert.“