03. Oktober 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein beherrschendes Thema in den Zeitungen ist der Protest der Hausärzte.

Eine Sprechstundenhilfe bereitet im Labor einer Praxis eine ältere Patientin für eine Blutabnahme vor.
Blutabnahme in einer Hausarztpraxis (picture alliance / dpa-tmn / Benjamin Nolte)
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG meint dazu:
"Vielleicht war Karl Lauterbach inzwischen doch zu oft in Talkshows. Jedenfalls zahlt sein Hinweis, niedergelassene Ärzte verdienten durchschnittlich 230.000 Euro pro Jahr, vor allem auf die Neiddebatte ein und trägt eher wenig zur sachlichen Diskussion bei. Der Konter des Virchowbundes erfolgte denn auch prompt, der Verband der Praxisärzte gibt den Jahresverdienst im Schnitt mit 85.555 Euro an. Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen und von Praxis zu Praxis höchst unterschiedlich sein, auf jeden Fall aber weit weg von der Armutsgrenze."
Ebenso sieht es die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle:
"Von einem 'Kaputtsparen' der Arztpraxen kann nicht die Rede sein. Auch ein Blick auf die jährlichen Honorarsteigerungen lässt diese These nicht zu: Seit 2019 sind die Reinerträge um jährlich fünf Prozent gestiegen. Und bei den gerade zu Ende gegangenen Honorarverhandlungen wurde für das kommende Jahr ein Plus von knapp vier Prozent für den ambulanten Sektor vereinbart. Sparen sieht anders aus."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) analysiert:
"Es knirscht gewaltig im Gesundheitswesen. Fragen sind: Wie dicht gewebt soll ein Praxisnetz sein? Braucht es das Hausarztprinzip? Welche Versorgung ist möglich, wenn Landarztpraxen wegbrechen? Dazu gibt es weder von den Funktionären der Ärzteschaft noch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Reformideen."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU geht auf die derzeitige Lage der Ukraine ein:
"Die Einigkeit der EU-Chefdiplomaten beim Treffen in Kiew dürfte die ukrainische Führungsriege bestärkt haben. Gleichzeitig trübt der Wahlsieg des russlandfreundlichen Linkspopulisten Robert Fico in der Slowakei und der Haushaltsstreit in den USA die Stimmung in Kiew. Noch ist es nicht dramatisch. Dennoch wird das die Führungsriege in Kiew besorgen."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN bewerten das Streben der Ukraine in die Europäische Union:
"Eigentlich habe das Außenministertreffen in Kiew ja schon in der EU stattgefunden, meinte Selenskyj. Verständlich aus seiner Sicht. Für die EU allerdings verstärkt das Drängeln Selenskyjs die Notwendigkeit, ihm klarzumachen, dass auch sein Land alle Beitrittsvoraussetzungen erfüllt haben muss, ehe es soweit ist."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE hingegen sieht es so:
"Putin spielt auf Zeit. Umso wichtiger war das starke Signal, das die Außenminister der EU-Staaten setzten, als sie sich in Kiew – und damit erstmals überhaupt außerhalb der Europäischen Union – getroffen haben. Nur: Mit Symbolik allein wird es nicht getan sein."