16. November 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein Thema in den Zeitungen ist das Treffen von US-Präsident Joe Biden mit Chinas Präsident Xi Jinping und die Ankündigung der Wiederaufnahme von direkter militärischer Kommunikation.

    US-Präsident Biden und Chinas Staatschef Xi stehen vor einer dunklen Holztür und winken. Sie tragen beide dunkle Anzüge und Krawatten.
    Das Treffen von US-Präsident Biden mit Chinas Staatschef Xi ist Thema in den Zeitungen (dpa / Doug Mills )
    "Damit wurden die ohnehin geringen Erwartungen zumindest voll erfüllt", notiert DIE TAGESZEITUNG. "Das ist besser als nichts und ein Neuanfang. Ob es dabei wirklich zu Fortschritten kommt, bleibt abzuwarten, aber erstmals sind die Beschlüsse nach dem Motto 'Ruf doch mal an' oder, mit Blick auf Peking, 'Nimm doch mal den Hörer ab', so richtig wie überfällig."
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG argumentiert: "Der 'Wettbewerb' zwischen beiden Ländern, von dem Biden jetzt wieder sprach, lässt sich aber nicht am Telefon ausschalten. Mit Chinas Aufstieg sind sie klassische strategische Rivalen geworden: politisch, wirtschaftlich und militärisch. Xi machte bei dem Treffen offenbar keinen Hehl daraus, dass er bereit wäre, die Taiwanfrage auch mit Gewalt zu lösen. Das muss man leider ernst nehmen."
    Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG betont: "Hinter der Wiederannäherung der USA und China steht wohl die Einsicht, dass, wenn es schon nicht partnerschaftlich miteinander, ohneeinander aber auch nicht geht. Zu eng sind die beiden Volkswirtschaften miteinander verflochten, als dass man eine friedliche Koexistenz einfach in den Wind schießen könnte."
    Der Deutschlandbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist Thema in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG: "Der Präsident hat in exakt dosierten Worten festgestellt, dass Israels Existenzrecht umstritten sei. Er hat dieses Existenzrecht nicht selbst geleugnet, aber er nimmt billigenden Applaus dafür entgegen, dass er den Eindruck erweckt hat. Idealerweise nutzt der Bundeskanzler einen Moment vor laufenden Kameras, um einen klaren Satz über den Staat Israel zu verlieren."
    DER TAGESSPIEGEL aus Berlin glaubt: "Erdogan strebt keine Eskalation in Nahost an. Wenn er die Hamas-Terroristen als 'Gruppe von Befreiern' bezeichnet, geschieht das aus innenpolitischem Kalkül, er bedient damit seine konservativ-islamische Wählerklientel. Wenn er im Vorfeld seines Berlin-Besuchs Israel einen 'Terrorstaat' nennt, der mit Unterstützung des Westens die 'heimtückischsten Angriffe der menschlichen Geschichte' verübe, wirkt es allerdings, als wolle er Deutschland förmlich herausfordern. Die Grenzen austesten. Als lege er es fast auf eine Absage an."
    DIE GLOCKE aus Oelde stellt fest: "Erdogan mit einer Ausladung zu verprellen, würde mehr Schaden anrichten, als deutschen Interessen dienen. Der Gesprächsfaden zu diesem sehr schwierigen, aber eben auch einflussreichen Partner sollte nicht gekappt werden. Einfluss nehmen und sich Gehör verschaffen kann man nur, wenn man miteinander in Kontakt bleibt."