"Es ist ein Spiel mit dem Feuer, an dem reichlich Pyromanen und wenige Löschkräfte beteiligt sind. Welche Kraft das Feuer hat, das nun mit dem Angriff in Beirut entfacht wird, und wie weit es sich ausbreitet, kann auch keiner der mutmaßlichen Verantwortlichen in Israel abschätzen."
Der Berliner TAGESSPIEGEL erwartet:
"Kurzfristig dürfte die Auslöschung eines der Top-Terroristen die israelische Moral stärken. Doch Israel zahlt auch einen Preis. Wie hoch er ausfallen wird, steht noch nicht fest - wohl aber, wer die erste Rate zahlt: die Geiseln in Gaza. Nach der Meldung vom Tod Al-Aruris soll die Hamas sämtliche Verhandlungen hinter den Kulissen um weitere Geiselbefreiungen abgebrochen haben. Israels Regierung argumentiert, nur militärischer Druck könne die Hamas zu weiteren Freilassungen bringen. Bisher sieht es nicht so aus, als gehe die Rechnung auf."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht ein auf den Anschlag im iranischen Kerman:
"Zwischen beiden Taten mag kein direkter Zusammenhang bestehen, Israels Handschrift ist jedenfalls bei der Bluttat am Grab von General Soleimani nicht zu erkennen. Doch beide Taten illustrieren, wie fragil die Lage im Nahen Osten ist. Das iranische Regime ist an vielen offenen und versteckten Fronten aktiv und hat in der Region genügend Feinde, die die aufgestaute Wut im Land und die ethnischen Konflikte für sich nutzen könnten."
Angesichts der Hochwasserlage in Deutschland wird über ein abermaliges Aussetzen der Schuldenbremse diskutiert. Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG findet das nicht richtig:
"Das politische Signal ist einmal mehr mindestens ungeschickt. Es wirkt so, als ob nach dem krachend gescheiterten Haushalt die SPD das erste große Wettereignis nimmt, um doch noch die Schuldenregeln lockern zu können. Ob aufgeweichte Deiche aber auch aufgeweichte Schuldenregeln rechtfertigen? Hier sind starke Zweifel angebracht."
Die STUTTGARTER ZEITUNG verlangt eine Versicherungspflicht für alle Bauwerke:
"Darüber hinaus müssen Gebäude so gebaut oder nachgerüstet werden, dass nicht bereits bei einem leichten Hochwasser der Keller vollläuft. Und mancherorts sollte am besten gar nicht mehr gebaut werden. Die Realität sieht freilich anders aus: Ein Großteil der zerstörten Gebäude im Ahrtal wurde nach der Hochwasserkatastrophe wieder am alten Standort errichtet."
Der SÜDKURIER aus Konstanz beobachtet:
"Der beeindruckenden Hilfsbereitschaft der Einsatzkräfte und Bürger vor Ort steht eine erstaunliche Ohnmacht der Bundesregierung gegenüber: Geld für Klimaschäden ist nicht fest eingeplant, Vorsorge findet eher stiefmütterlich statt, warnende Stimmen verhallen. Diese Nachlässigkeit könnte in Zukunft Menschenleben kosten."