"Er mahnt, er warnt, er fordert. Aber Wirkung haben die Worte von Biden bei der israelischen Regierung bislang nicht entfaltet, wenn es um den Schutz von Zivilisten im Gaza-Krieg geht. Die Verhandlungen zwischen Hamas und Israel über einen Waffenstillstand stocken. Biden erscheint machtlos. Immerhin machen die USA gemeinsam mit Deutschland und anderen Partnern Nägel mit Köpfen, indem sie für die Gaza-Bewohner eine Versorgung aus der Luft und von See aus installieren."
Die STUTTGARTER NACHRICHTEN betonen:
"An den Bildern amerikanischer Hilfsgüter für die Palästinenser, die an Lastenfallschirmen des US-Militärs auf den umkämpften Gazastreifen niedergehen, kommt selbst Netanjahu nicht vorbei. Diese Bilder erinnern an die Berliner Luftbrücke. Amerikas Solidarität spaltet sich auf. Für Israel hat das Bedeutung, weil Amerikas Finanz- und Militärhilfe seit Jahrzehnten überlebensnotwendig ist."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle gibt zu bedenken:
"Die Unverhältnismäßigkeit des Krieges, der ohne Plan für die Zukunft stattfindet, ist politisch unklug. Mag sein, dass man die Hamas auf diese Weise besiegen kann. Aber aus den zwei Millionen Palästinensern wird unter den herrschenden Umständen früher oder später eine neue Hamas entstehen."
Mit den Äußerungen von Papst Franziskus zum russischen Krieg gegen die Ukraine befasst sich die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Franziskus hat es bisher bei allgemeinen Friedensappellen bewenden lassen, aber vermieden, den Urheber von Tod und Zerstörung klar zu verurteilen. Stattdessen kommt nun der naive Ratschlag an das Opfer des russischen Überfalls, doch bitte den 'Mut' aufzubringen, die 'weiße Fahne' zu hissen und mit Russland ein Ende des Kriegs auszuhandeln, bevor 'alles noch schlimmer wird'. Ein Aufgeben der Ukraine bedeutet keinen dauerhaften Frieden für Europa. Sondern die Ermutigung Putins zum nächsten Krieg."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN meinen, der russische Präsident dürfte sich freuen über die Worte von Franziskus:
"Damit unterstützt der Papst leider und sicher unfreiwillig Putin - der setzt auf Zeit, Zermürbung und darauf, dass er aus dem geknechteten Russland keinerlei Widerspruch befürchten muss. Hat er in der Ukraine auch nur etwas Erfolg, macht er weiter."
Die Magdeburger VOLKSSTIMME bezeichnet den Friedensappell aus dem Vatikan als blanken Hohn:
"Er diskreditiert den Papst als ehrlichen Makler zwischen den Kriegsparteien, als der sich Franziskus mehrfach angeboten hat."