11. Juni 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Im Mittelpunkt der Kommentare steht die Rede des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Bundestag anlässlich der Wiederaufbaukonferenz in Berlin.

Wolodymyr Selenskyj hält im Deutschen Bundestag eine Rede.
In den Kommentaren wurde die Rede des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Bundestag aufgegriffen. (picture alliance / dpa / Christoph Soeder)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bilanziert: "Seiner Rede merkte man nicht an, dass das keine allzu rosigen Aussichten sind. Es war ein entschlossener, zuversichtlicher Auftritt, der in augenfälligem Kontrast stand zur oft so zögerlichen deutschen Debatte über den Krieg."
"Je enger die Allianzen und Verbindungen werden, desto besser ist es", notiert die BERLINER MORGENPOST auch mit Blick auf die Wiederaufbaukonferenz.
Große Teile der AfD und alle BSW-Abgeordneten boykottierten Selenskyjs Rede im Bundestag. "Das ist kein Skandal, sondern eine politische Torheit", ist der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER der Ansicht und vermerkt: "Ausgerechnet dort einer Rede fernzubleiben ist Wasser auf die Mühlen jener, die in der AfD und BSW nur Anti-Demokraten sehen."
Die PFORZHEIMER ZEITUNG spottet: "Jeder blamiert sich, so gut er kann"
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus kommentiert: "Ist das Wokeness von der anderen Seite des politischen Spektrums? Es scheint jedenfalls, als sei den Abgeordneten von AfD und BSW eine trotzige Protest-Geste näher als das Gebot der Höflichkeit."
"Auf welcher Seite BSW und AfD stehen, ist damit erneut mehr als deutlich geworden - auf der des Kriegsverbrechers Putin", lautet das Urteil der ZEVENER ZEITUNG.
Das Blatt ND.DER TAG schreibt: "Glaubwürdig wäre eine solche Pose dann, wenn sie Teil einer kritischen Auseinandersetzung mit allen Kriegsparteien wäre. Sehr berechtigt verlangt Wagenknecht einen kritischen Dialog mit Selenskyj. Aber wie sieht eigentlich ihr kritischer Dialog mit Putin aus?"
Die Deutsche Bahn verschiebt die Eröffnung des Projekts "Stuttgart 21" um ein weiteres Jahr auf Dezember 2026. Die STUTTGARTER ZEITUNG bleibt misstrauisch: "Zu oft erweisen sich die Prognosen der Bahnhofsbauer als allzu optimistisch. Zu oft mussten Zeitpläne über den Haufen geworfen werden, zu oft tat sich die Bahn schwer damit, das Unausweichliche auch einzuräumen. Den baustellengeplagten Stuttgartern bleibt nur das Prinzip Hoffnung,"
"Das Projekt wird auf Kosten derer umgesetzt, für die es eigentlich sein sollte: die Kunden der Deutschen Bahn", kritisiert die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG und ergänzt: "Denn das Geld, das in den Bau gesteckt wird, fehlt an anderen Stellen. Mit insgesamt elf Milliarden Euro sind die Kosten für den Tiefbahnhof mittlerweile deutlich höher als der Bau des Berliner Pannenflughafens BER. Kein Wunder also, dass 'Stuttgart21' mit jedem neuen Verzug nur noch belächelt wird."