30. Juni 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Zentrales Thema ist dier Bundesparteitag der AfD. Erste Kommentare gibt es aber bereits zur Parlamentswahl in Frankreich.

Zwei Wahlplakate mit französischen Politikern hängen an einem Bretterzaun.
Frankreich im Wahlkampf: Der erst 28-jährige Rechtspopulist Jordan Bardella will Premierminister werden. (picture alliance / dpa / MAXPPP / Farine Valérie)
Bei ZEIT ONLINE ist von einem "historischen Moment" die Rede:
"Denn zum ersten Mal hat die Partei Marine Le Pens, der Rassemblement National, eine Parlamentswahl gewonnen. Mehr noch, sie hat nicht nur gewonnen, sie hat triumphiert. Damit rückt in Reichweite, was noch vor vier Wochen undenkbar schien: Zum ersten Mal seit der Gründung der Fünften Republik 1958 könnte ein Vertreter der extremen Rechten Premierminister werden. Käme es so, bliebe auch die europäische Politik davon nicht unberührt."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg schreibt:
"Le Pen will nicht nur Frankreich umbauen, einen harten Kurs gegen Migranten einschlagen, sie will auch die EU zu einer Organisation des nationalen Eigennutzes stutzen. Der deutsch-französische Motor wäre nicht nur abgewürgt, er würde zerstört."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE befasst sich mit dem AfD-Parteitag in Essen:
"Nichts war zu spüren von früheren Kämpfen, keine Intrige wurde auf die Bühne gezerrt. Die Rechtspartei hat gelernt. Dabei war es eine der Hoffnungen der anderen Parteien, dass sich die AfD irgendwann selbst erledigen würde. Wie die Republikaner, wie die NPD. Stattdessen schwimmt sie auf einer europaweiten Welle, die gespeist wird vom Frust über die Mächtigen. Es mag Brüche und Unterschiede geben zwischen Europas Rechten, zwischen dem Radikalismus der AfD und dem karrierebewussten Pragmatismus einer Le Pen. Doch der Quell ihres Erfolges ist überall der gleiche."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER findet:
"Ein Parteitag der AfD ohne Grabenkämpfe ist ein Alarmsignal. In Essen gelingt es, das Führungsduo neu zu bestimmen und die vielen Brüche in der Partei zu übertünchen. Das macht die AfD noch schlagkräftiger im Kampf um Wählerstimmen und sollte die anderen Parteien wachrütteln. Die bisherige Strategie mit Ausgrenzung verfängt nicht."
Auch die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG betont:
"Niemand kann mehr darauf hoffen, dass sich diese Partei auf dem Weg zu Macht selbst ein Bein stellt. Die AfD ist im elften Jahr ihres Bestehens noch nicht gewachsen, aber strategisch diszipliniert geworden. Und damit ist sie gefährlicher denn je."
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg meint zu den wiedergewählten Parteivorsitzenden:
"Alice Weidel und Tino Chrupalla haben sich beim Bundesparteitag in Essen  gegenseitig mit verbalen Bekenntnissen ihrer Zuneigung überschüttet. Die Wahrheit ist: Jeder von beiden würde den anderen sofort fallen lassen, wenn es ihn entscheidend voranbringen würde oder zum eigenen politischen Überleben nötig wäre. Zuneigung? Liebe? Oder wenigstens Vertrauen? Alles Quatsch. In dieser Parteispitze kämpft jeder für sich."