04. Juli 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungen blicken in die USA, wo vermehrt Forderungen laut werden, Präsident Biden möge auf seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit verzichten.

04.07.2024
Joe Biden während einer Pause im TV-Duell mit Donald Trump
Joe Biden während einer Pause im TV-Duell mit Donald Trump (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Gerald Herbert)
Die SÜDDEUUTSCHE ZEITUNG merkt dazu an:
"Joe Biden hat dieser Tage etwas nahezu Unmögliches geschafft: Er hat Donald Trump die Show gestohlen. Erstmals in diesem Wahlkampf dominieren nicht die Prozesse und die Provokationen Trumps die Debatte, sondern die Frage,ob Biden noch der richtige Präsidentschaftskandidat der Demokraten ist."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG notiert:
"Viele Erklärungen wurden seit dem TV-Duell für das Auftreten Bidens gesucht, aber keine plausible gefunden. Leider führen all diese Ansätze nur zu einer einzigen großen Frage: Ist Biden noch fit genug für seinen Job? Damit hat der Wahlkampf sein Thema gefunden, sollte Biden an seiner Kandidatur festhalten. Dass Trump die vergangene Wahl nicht anerkannt hat, dass er den Sturm auf das Kapitol angefeuert hat, dass er ein verurteilter Betrüger ist – all das wird nun keine Rolle spielen."
Die TAZ sieht es so:
"Biden hat als Anti-Trump bislang wenige der skeptischen Amerikaner und Amerikanerinnen motiviert, im November für ihn stimmen zu wollen. Seit der desaströsen Debatte ist es unübersehbar: Biden ist ein viel zu schwaches Gegenmittel gegen das Gift, das Donald Trump heißt."
Themenwechsel. Die Europäische Union verhängt vorläufige Zusatzzölle auf den Import von Elektroautos aus China. Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem der DONAUKURIER gehört, merkt an:
"Handelskriege sind selten gut. Gleichzeitig ist zu sagen: Der 'Auto-Krieg' ist schon im Gange, und China kämpft nach Überzeugung der EU mit unfairen Mitteln. Es stellt sich also eher die Frage nach der gewünschten Eskalationsstufe. Sind Zölle nun das richtige Gegenmittel? Nur bedingt, denn einerseits wären vermutlich auch beispielsweise die deutsch-chinesischen Joint-Ventures direkt Leidtragende mit Auswirkungen womöglich bis hin zu den deutschen Belegschaften."
Die Zeitung DIE GLOCKE ist folgender Meinung:
"Zölle auf die subventionierten Billig-Stromer aus China sind ein Fehler. Was die Industrie in Europa stärkt – und auch den Autobauern hierzulande nützt –, sind bessere Standortbedingungen."
In der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ist zu lesen:
"Die Kommission profitiert davon, dass sie im Windschatten der USA segelt. Dass Peking zahm reagiert, hat viel mit den drastischen Zöllen zu tun, die Präsident Joe Biden verhängt hat. China will keinen Zwei-Fronten-Handelskrieg."