07. Juli 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen kommentieren den Wahlausgang in Frankreich.

07.07.2024
Mitarbeiter eines Wahllokals beginnen mit der Auszählung der Stimmzettel nach der zweiten Runde der Parlamentswahlen.
Bei den Parlamentswahlen in Frankreich liegt das Linksbündnis vorne. (Jean-Francois Badias / AP / dpa )
Zur Parlamentswahl unserem Nachbarland schreibt die BERLINER MORGENPOST:
"Absoluten Vorrang hat für die neue Staatsführung, einen Sieg von Marine Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen 2027 zu verhindern. Vielleicht wirkt der heute gerade noch verhinderte RN-Sieg als heilsamer Schock."
"Die Brandmauer hält", titel ZEIT ONLINE:
"Damit wird die extrem rechte Partei zum Opfer ihrer eigenen Erwartungen. Obwohl sie künftig so stark in der Nationalversammlung vertreten sein wird wie niemals zuvor, erscheint dieser Abend wie eine bittere Niederlage und ein herber Rückschlag auf ihrem scheinbar unbeirrbaren Weg zur Macht".
Und die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen meint:
"Mit ihrem rassistischen, antieuropäischen und wirtschaftlich unseriösen Programm hätte die Partei von Marine Le Pen Frankreich von der Mitte Europas an den Rand katapultieren können. Dieses Ergebnis ist gut für Frankreich."
Mit den geplanten Verschärfungen beim Bürgergeld befasst sich der Bremer WESERKURIER:
"Das Bürgergeld ist kein bedingungsloses Grundeinkommen. Es ist auch nicht zu viel verlangt, bis zu drei Stunden am Tag zu einer Arbeitsstelle hin und zurück zu pendeln. Es gibt genügend Arbeitnehmer in diesem Land, die einen solchen Arbeitsweg täglich freiwillig auf sich nehmen."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder bemerkt dazu:
"Die ursprüngliche Intention der Ampel, sich mit dem Wandel von Hartz IV zum Bürgergeld auch großzügiger gegenüber den Leistungsempfängern zu zeigen, ist durch den Realitätscheck verflogen. Das hat gedauert, aber besser spät als nie."
Die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz blickt in dieser Frage auf die SPD:
"Der selbst ernannten Partei der fleißigen kleinen Leute ist die Bürgergeldreform auf die Füße gefallen. Nach der doppelten kräftigen Aufstockung der Regelförderung herrscht in der eigenen Anhängerschaft der Eindruck vor, hier werde mit Steuern der arbeitenden Bevölkerung das Nichtstun von Faulpelzen finanziert."
Reges Echo in der Presse findet auch die bewegte Rede von Bundestrainer Nagelsmann nach dem deutschen EM-Aus. Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG notiert:
"Kaum jemanden dürfte es kalt gelassen haben, was Julian Nagelsmann über den Zustand der Gesellschaft in Deutschland gesagt hat. Er hat jeden und jede aufgerufen, sich selbst einzubringen. Das Land muss sich als Team aufstellen. Der Sieg ist immer der gemeinschaftliche Erfolg, die Niederlage nur der Ansporn, es das nächste Mal zu schaffen."
Und die FRANKFURTER RUNDSCHAU lobt:
"Julian Nagelsmann traut sich zu, an Hebeln zu hantieren, die dafür sorgen, über den Fußballplatz hinaus zu wirken. Der 36-Jährige hat es geschafft, dem deutschen Fußball nach Jahren der Sprachlosigkeit wieder eine Sprache zu geben. So jemanden bräuchte es in der Politik, jemanden, der auch Schweres leicht aussehen lässt und auf komplexe Fragestellungen Antworten hat."