11. Juli 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen kommentieren die Ankündigung von Außenministerin Baerbock, nicht erneut als Kanzlerkandidatin der Grünen anzutreten.

11.07.2024
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Gruenen) beim NATO-Gipfel in Washington
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Gruenen) beim NATO-Gipfel in Washington (dpa / picture alliance / Thomas Trutschel)
Dazu heißt es in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Großartig, dass Annalena Baerbock der Ampel-Koalition und ihrer Partei ein monatelanges Gezerre um die Kanzlerkandidatur erspart. Nichts braucht das Land gerade weniger als einen Kampf um die Spitzenkandidatur einer Regierungspartei, die in Umfragen bei etwas mehr als 11 Prozent liegt."
Die STUTTGARTER ZEITUNG ergänzt:
"Nun hat Vizekanzler Robert Habeck freie Hand, der eigenen Partei bleiben Personalquerelen erspart. Über den Zeitpunkt, zu dem Baerbock ihr 'Nein, danke' verkündet hat, werden beide nicht beglückt sein. Habeck wäre es wohl recht gewesen, die Grünen hätten ihn erst nach den drei schwierigen Landtagswahlen im Osten auf den Schild gehoben. Nun drohen ihm drei Fehlstarts zum Auftakt seiner Kandidatenkarriere."
Das HANDELSBLATT verlangt:
"Habeck muss eine Antwort darauf geben, wie er nach dem heillosen Durcheinander beim Heizungsgesetz das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wieder zurückgewinnen kann. Er muss zeigen, dass er die Bevölkerung auf dem Weg zum Klimaschutz nicht verliert, und er darf sich nicht anmaßen, für jedes Problem die richtige Lösung zu haben."
Thema in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ist der auf dem NATO-Gipfel in Washington verkündete Plan zur Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland:
"Dass auf deutschem Boden wieder weitreichende ballistische Raketen und Marschflugkörper aus Amerika stationiert werden sollen, zeigt noch einmal, wie sehr sich die Bedrohungslage in Europa verändert hat. Als solche Waffen zuletzt in West-Deutschland aufgestellt werden mussten, herrschte noch der Kalte Krieg. Heute führt Putin eine heiße Schlacht in der Ukraine, und nicht nur führt er sie ebenfalls mit Raketen und Marschflugkörpern, er droht dem Westen auch noch mit Nuklearschlägen."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg bemerkt:
"Es rächt sich, dass der Westen einseitig auf militärische Konfrontation setzte und diplomatische Lösungen verteufelte. Damit sind wir zurück in den 1980er Jahren, der Zeit von Cruise Missiles in der Bundesrepublik und SS-20-Raketen in der DDR. Damals schien ein Nuklearkrieg jeden Tag möglich."
Und die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz schreibt:
"Es gab einmal eine europäische Friedensordnung. Diese Friedensordnung gibt es nicht mehr – und warum? Weil Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine überfallen hat, um Grenzen mit brachialer militärischer Gewalt zu verschieben. Deshalb ist es nichts als Hohn, wenn aus Moskau Kritik an der Aufrüstung der Nato in Europa laut. Es sind die Waffen, die Putin gerufen hat!"