15. Juli 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

In vielen Kommentaren geht es um die Folgen des versuchten Anschlags auf den früheren US-Präsidenten Trump.

Vorbereitungen für den Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee.
Vorbereitungen für den Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee. (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Carol Guzy)
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg schreibt:
"Der Parteitag der Republikaner in Milwaukee könnte eine vorgezogene Krönungsmesse werden. Nach der Prozess-Kaskade gegen Trump und in einem immer vergifteteren Klima zwischen dem demokratischen und republikanischen Lager kann der selbsterklärte Amerika-Retter nun für seine Millionen Anhänger zum Messias aufsteigen."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz erläutert:
"Trump will seine für Donnerstag geplante Rede zur Annahme der Nominierung für den Imagewandel nutzen. Das mag an Trump sektenähnlicher Basis funktionieren. Die Amerikaner insgesamt müssten einem kollektiven Gedächtnisverlust verfallen sein, wenn sie die mit Gewaltfantasien gespickte Hetze des Kandidaten vergessen haben."
Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster kommentieren:
"Dass Donald Trump nach dem Attentat plötzlich als Versöhner auftreten will, wäre schön. Doch sein Vorstoß zur Einheit trägt den Beigeschmack der Wahlkampfrhetorik. Gerade Trump hat einen auf Ressentiments basierenden Wahlkampf in den USA salonfähig gemacht. Der Riss durch das gespaltene Land, in dem Verschwörungstheorien nicht nur in abseitigen Netzbeiträgen, sondern auch in der offiziellen Polit-Rhetorik immer stärker die  Fakten verdrängen, dürfte noch tiefer werden."   
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG sieht Präsident Biden in einer Zwickmühle:
"Biden, der mit den Rücken zur Wand steht, wollte auf Angriffsmodus schalten. Nun muss er eine heikle Balance finden: Einerseits muss er den Staatsmann in einer Krise geben. Andererseits muss er weiterhin Wahlkampf führen gegen einen Kontrahenten, dessen Chancen nun noch einmal gestiegen sein dürften."
Thema in der PASSAUER NEUEN PRESSE ist die Generalsanierung des Schienennetzes, für die in den kommenden Jahren viele Strecken komplett gesperrt werden:
"Bahn und Verkehrsminister geizen nicht mit Superlativen. Da ist von 'Pilotprojekt', von 'Hochleistungsnetz', von 'Neustart mit einer ganz modernen und störungsfreien Infrastruktur' die Rede. Was hochtrabend daherkommt, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Eine Bahnstrecke wird saniert und zwar grundlegend. Ein solcher Vorgang scheint leider in Deutschland inzwischen einen gewissen Nachrichtenwert zu haben."
Die STUTTGARTER ZEITUNG kommentiert:
"Dass man den geplagten Kunden über Monate Ersatzverkehre und Umleitungen zumutet, ist ein Offenbarungseid. Die Strecken stecken aber so tief im Sanierungsstau, dass es solche Befreiungsschläge braucht. Ob diese langfristig das Netz stabilisieren, ist fraglich. Entscheidend ist nämlich: Deutschland investiert seit vielen Jahren zu wenig in sein Schienennetz."