18. Juli 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Wiederwahl von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen ist das dominierende Thema auf den Kommentarseiten.

18.07.2024
Straßburg: Ursula von der Leyen (CDU), amtierende Präsidentin der Europäischen Kommission, reagiert nach der Auszählung der Stimmen im Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Sie hat die rechte Hand auf die Brust gelegt.
Das EU-Parlament stimmte einer zweiten Amtszeit von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zu. (Philipp von Ditfurth / dpa / Philipp von Ditfurth)
So auch bei der AUGSBURGER ALLGEMEINEN ZEITUNG, die die absolute Mehrheit für die Christdemokratin begrüßt:
"Diese Wahl sendet die einzig richtige Botschaft an die EU-Bürger, aber auch an die Welt: Die Demokraten stehen stark und geeint gegen die destruktiven, antieuropäischen Kräfte und Freunde von Autokraten."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG findet:
"Die Wiederwahl Ursula von der Leyens zur EU-Kommissionspräsidentin ist nicht nur ein 'Weiter so'. Sie kündet von einem neuen Bewusstsein Europas für das eigene Gewicht in der Welt."
Dass die EU-Kommissionspräsidentin vor der Wahl auch die italienische Rechte umwarb, ist für die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg kein Problem:
"Um eine Mehrheit abzusichern, hat von der Leyen vielen viel versprochen. Dass dazu auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehörte, ist kein Sündenfall, wenn es gelingt, die Regierungschefin der drittgrößten EU-Volkswirtschaft konstruktiv einzubinden."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU kritisiert die Bewerbungsrede der CDU-Politikerin:
"Inhaltlich blieb sie viel zu viel schuldig. Sie hat zwar die entscheidenden Punkte wie Sicherheitspolitik, Klimaschutz, Migration und die Hilfe für die überfallene Ukraine genannt. Doch blieb sie in fast allen Fällen viel zu wolkig, skizzierte zu wenig mögliche Lösungen."
Kritisch äußert sich auch die VOLKSSTIMME aus Magdeburg:
"Vieles von dem, was von der Leyen verkauft hat, klingt nach Wunschzettel und nicht nach To-do-Liste. Die Meisterin der großen Töne ist sofort in eigene Sphären entschwunden. Und in der EU bleibt alles beim Alten."
Und damit in die USA. Dort mehren sich die Stimmen von Demokraten, die Amtsinhaber Biden zu einem Verzicht auf eine erneute Präsidentschaftskandidatur raten. Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN zeigen Verständnis:
"Wenn er seine eigene Partei nicht komplett zerlegen will, muss der US-Präsident seine Kandidatur schleunigst zurückziehen. Sonst werden die Demokraten eine krachende Niederlage erleben."
"Biden ist für die Demokraten eine Last",
stimmt die TAZ zu und ergänzt im Hinblick auf die Nominierung von J. D. Vance als Vize von Donald Trump bei den Republikanern:
"Jetzt hat Vizepräsidentin Kamala Harris ein Problem. In den identitätspolitisch aufgeladenen USA tritt nun mit Vance ein Kind der verarmten Industrieregionen mit authentischer Aufstiegsgeschichte gegen eine Frau aus 'gutem Hause' an,die sich für Sozialpolitik eher wenig interessiert. Den Vorwurf, dass die Demokraten ihre ehemalige Kernklientel vernachlässigt haben, werden die Republikaner jetzt noch genüsslicher vortragen können. Vances Nominierung war in jeglicher Hinsicht ein schlauer Schachzug."