22. Juli 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

US-Präsident Biden hat nach seinem Rückzug aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit seine Stellvertreterin Harris als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten vorgeschlagen.

22.07.2024
Kamala Harris betritt lächelnd einen Raum mit der US-Flagge auf der linken Seite.
Joe Biden selbst schlug Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin vor. (Imago/ Abacapress)
"Ein Automatismus ist ihre Nominierung nicht",
ist sich die STUTTGARTER ZEITUNG sicher.
"Harris hat nicht viel bessere Umfragewerte als Biden und tat sich im Amt der Vizepräsidentin schwer, sich zu profilieren. Wenn es ihr aber gelingt, jene Qualitäten zu zeigen, mit der sie eine steile Karriere als Justizministerin in Kalifornien, US-Senatorin und 2020 als Bidens 'Running Mate' machte, könnte sie die Nominierung sichern."
"Jeder Tag bis zur Wahl zählt",
betont die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz.
"Für ein Kräfte zehrendes Schaulaufen der Kandidaten ist es zu spät. Viele der in den USA so wichtigen Spendengeber haben das längst begriffen: Sie überweisen Geld an das Harris-Lager und bekennen sich zur ersten schwarzen Präsidentschaftskandidatin. Wenn auch das Obama-Lager den Daumen hebt, dürfte sie es werden."
DER TAGESSPIEGEL wirft ein:
"Jetzt aber muss sie gewissermaßen einen neuen Joe Biden finden. Einen älteren, weißen Mann, der die Working Class in den wichtigen Swing States, also den Bundesstaaten, wo das Rennen besonders eng ist zwischen Republikanern und Demokraten, unmittelbar anspricht."
"Zum Beispiel ein populärer Gouverneur wie Josh Shapiro aus Pennsylvania oder Andy Beshear aus Kentucky",
ergänzt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.
"Letztlich geht es bei der Wahl am 5. November ja um wenige Bundesstaaten wie Michigan und Wisconsin."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg glaubt:
"Trumps Wutausbruch ob der von Biden angekündigten Rochade ist ein Ausdruck von Angst. Die gesamte Kampagne des Republikaners war darauf ausgelegt, 'sleepy Joe' als überfordert zu diskreditieren. Jetzt aber hat es Trump mit einer viel jüngeren, vor allem ihm intellektuell überlegenen Frau zu tun."
Zum nächsten Thema: Rund jeder Fünfte mit mindestens 45 Versicherungsjahren kommt in Deutschland auf eine monatliche Rente unter 1.200 Euro.
"Neidisch blicken deutsche Rentner ins Ausland",
meint der Kommentator des REUTLINGER GENERAL-ANZEIGERS.
"In Österreich ist die Durchschnittsrente 800 Euro höher. Das liegt daran, dass hier auch Staatsbedienstete in die Rentenkasse einzahlen. Außerdem ist die Aufteilung der Anteile nicht paritätisch, sondern der Arbeitgeber bezahlt mehr als der Arbeitnehmer. Eine Reform des deutschen Rentensystems ist überfällig."
"Österreich als Vorbild taugt nur bedingt",
wendet die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder ein.
"Es blendet aus, dass man Rentenansprüche dort erst nach 15 Jahren erwirbt, der monatliche Beitragssatz sowie der Steuerzuschuss sind deutlich höher als in Deutschland."