26. Juli 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen blicken nach Frankreich, wo an mehreren Orten Anschläge auf das Bahnnetz verübt worden sind. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG rätselt, wer dahinter steckt:

Frankreich, Croisilles: Mitarbeiter der SNCF und französische Gendarmen inspizieren den Tatort eines mutmaßlichen Anschlags auf das Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn.
Mehrere Brandanschläge auf das Schnellzugnetz in Frankreich lösten kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris Probleme im Zugverkehr aus. (Denis Charlet / AFP / dpa / Denis Charlet)
"Infrage kommen da einige, von linksextremistischen Gruppen bis zu Russland. Fest steht aber, dass Anschläge dieser Art schwer zu verhindern sind. Schienennetze von Tausenden Kilometern lassen sich nicht lückenlos überwachen, das hat man auch in Deutschland schon feststellen müssen."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus beobachtet:
"Während die Reparaturen und Ermittlungen sofort beginnen, wird nun über Frankreichs Grenzen hinaus wohl wieder eine bekannte Debatte beginnen: Wie kann kritische Infrastruktur besser geschützt werden?"
Die STUTTGARTER NACHRICHTEN glauben, dass sich moderne Demokratien nur begrenzt gegen Terror wehren können:
"Jedenfalls nicht, ohne ihren Charakter als freie und offene Gesellschaften einzubüßen. Die traurige Notwendigkeit des überaus massiven Aufgebots der Polizei in Paris ist bedrückend genug. Und dennoch darf sich die freie Welt nicht beugen. Sie muss zeigen, dass sie stärker ist als der Hass."
Für die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG sind die Anschläge nur eines von mehreren Beispielen für die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft:
"Erst jüngst hatten IT-Probleme zu weltweiten Ausfällen digitaler Systeme mit weitreichenden Konsequenzen an Flughäfen und Kliniken geführt. Die Kriege in Gaza und der Ukraine wirken bis weit über Grenzen hinaus in andere Gesellschaften hinein. Die Globalisierung mit ihren vielfältigen Facetten hat die Welt zu einem Dorf gemacht – und das manifestiert sich in diesen Tagen auf besonderer Weise rund um das Olympische Dorf in Paris."
Die BERLINER MORGENPOST wünscht Frankreich und allen Sportbegeisterten, dass die am Abend offiziell eröffneten Olympischen Spiele ohne größere Zwischenfälle vonstattengehen:
"Vor allem aber darf eine abstrakte Anschlagsgefahr nicht dazu führen, dass Staat und Bürger von vornherein kapitulieren: Die Freude am Leben sollte sich niemand nehmen lassen. Große Sportveranstaltungen sind Feste. Und Feste muss man bekanntlich feiern, wie sie fallen."
Themenwechsel: Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat angekündigt, in Deutschland jede vierte Stelle zu streichen, also bis zu 14.000 Arbeitsplätze. Dazu schreibt die Zeitung DIE WELT:
"Das ist schlimm. Noch schlimmer ist, dass solche Nachrichten in Politik und Medien nur noch ein Schulterzucken auslösen. Die Deindustrialisierung Deutschlands ist nicht nur im vollen Gange, sie nimmt auch noch Fahrt auf. Die Wachstumsprognosen sind desaströs, der Ifo-Geschäftsklimaindex katastrophal, die drohenden Wohlstandsverluste spektakulär. Aber große Debatten gibt es nicht."
Ähnlich negativ sieht es die FRANKENPOST aus Hof und ist sicher:
"ZF ist nur der Anfang – viele andere werden folgen. Leider."