Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG schreibt:"Brennende Autos, geplünderte Geschäfte, verletzte Polizisten: Im britischen Sunderland sieht es aus wie im Krieg. Es soll auch so aussehen. Nach dem gewaltsamen Tod dreier Mädchen inszenieren Rechtsradikale auf Englands Straßen einen Bürgerkrieg, den es nicht gibt."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm hält fest:"Seit dem vergangenen Mittwoch breitet sich im Land geradezu ein Lauffeuer von außer Kontrolle geratenen Demonstrationen aus, bei denen rechtsextreme Randalierer gegen Muslime und Immigranten protestieren. Keine Regierung kann sich erlauben, gegenüber der Gewalt der Straße schwach auszusehen, und eine Labour-Regierung schon gar nicht."
Die TAZ findet:"Die radikalen Rechten wittern Morgenluft. Die neue rechte Propaganda fällt auf fruchtbaren Boden. Dass am Montag vor einer Woche ein 17-Jähriger aus einer Flüchtlingsfamilie drei Mädchen auf einer Tanzveranstaltung erstechen konnte, war eine Steilvorlage."
Das STRAUBINGER TAGBLATT notiert:"Auch die demokratischen Parteien in Deutschland sollten sich sehr genau ansehen, was in Großbritannien geschieht. Hierzulande hat sich ebenfalls eine gefährliche Stimmung ausgebreitet, die viel mit illegaler Migration und dem Gefühl zu tun hat, die Politik habe die Lage nicht im Griff. Ein Beitrag dagegen kann die Nennung der Nationalität von Straftätern sein, die die FDP fordert."
Die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen konstatiert:"Diskutiert wird immer wieder aufs Neue über sogenannte Ausländerkriminalität. Experten verweisen dann regelmäßig darauf, dass die Herkunft als Erklärungsansatz von geringer Aussagekraft ist. Ganz abgesehen davon, dass trennscharfe Abgrenzungen in einer Einwanderungsgesellschaft schwierig sind. Egal, es geht in dieser sich ewig im Kreis drehenden Debatte selten um Lösungsvorschläge, sondern oft nur darum, Vorurteile zu pflegen."
Und die STUTTGARTER NACHRICHTEN geben zu bedenken:"Schon jetzt wird nichts verschwiegen. Die Statistiken des BKA geben Auskunft. Auskunft über die Nationalität gibt auch die Polizei immer dann, wenn die Nennung der Nationalität von öffentlichem Interesse ist. Nur muss eben immer mit bedacht werden, dass die Nennung der Zugehörigkeit zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten rasch zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führen kann, zumal es sich nur um Tatverdächtige und nicht um verurteilte Straftäter handelt. Und tatsächlich geht es ja den Rechtspopulisten genau darum. Aber um solche Differenzierungen geht es dem FDP-Generalsekretär sicher nicht."