22. August 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein Thema ist die von Kanzler Scholz angekündigte Rettung der Meyer Werft durch den Bund und das Land Niedersachsen.

Bundeskanzler Scholz spricht auf der Betriebsversammlung der Meyer Werft in Papenburg.
Bundeskanzler Scholz auf der Betriebsversammlung der Meyer Werft in Papenburg. (IMAGO / diebildwerft / IMAGO / diebildwerft)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG meint:
"Staatliche Hilfen für private Firmen können sinnvoll sein. Aber nur, wenn damit Zukunftsweisendes geschaffen und nicht bloß Altes erhalten wird, wenn moderne Technologie vorangebracht und nicht Überkommenes konserviert wird. Ob dieser Mut zur Veränderung bei der Meyer-Werft vorhanden ist, muss sich noch erweisen."
"Beim Bau von Kreuzfahrtschiffen ist man Weltmarktführer",
bemerkt ND.DER TAG.
"Wenn Bund und Länder die Ansiedlung von Chip- und Batteriefabriken 'ausländischer' Konzerne mit zweistelligen Milliardenbeträgen sponsern, sollten sie dies mit einer vergleichsweise bescheidenen Summe auch für ein alteingesessenes Familienunternehmen tun."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG gibt Folgendes zu bedenken:
"Natürlich hat es einen faden Beigeschmack, dass öffentliche Gelder für einen Konzern verwendet werden, der höchst umweltschädliche Produkte herstellt. Aber was wäre die Alternative? In anderen Bereichen, nehmen wir die E-Mobilität oder Solarenergie, haben deutsche Unternehmen den Anschluss an die internationale Konkurrenz verloren."
"Warum bedurfte es dieses Auftritts?",
fragt die F.A.Z. mit Blick auf die Rede des Kanzlers bei der Betriebsversammlung.
"Die Verhandlungen über die Rettung sind noch nicht abgeschlossen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es nicht um die Belegschaft ging. Gut eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen ist die Werft zur Wahlkampfbühne geworden."
Nächstes Thema: Der Umgang mit dem BSW hinsichtlich der anstehenden Landtagswahlen im Osten.
"CDU-Chef Merz ist für seine Verhältnisse fast schon schweigsam",
glaubt das HANDELSBLATT zu beobachten.
"Es gibt kaum pointierte Wortmeldungen zum BSW von ihm. Funktionieren Koalitionen mit dem BSW in den Ländern, kann das von Bedeutung für die Bundesebene sein. Scheitert das Experiment, kann er sagen, er sei schon immer dagegen gewesen."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG weist darauf hin, dass es darauf ankommt, ...
"... wie die 'kleinen Parteien', also SPD, Grüne, FDP, Linke, abschneiden. Mit dem BSW verhält es sich wiederum so: Wird es gebraucht, um den Faschisten Höcke als Ministerpräsidenten zu verhindern, dann wird es eben gebraucht."
Und der SÜDKURIER aus Konstanz bemängelt, das BSW halte keine Lösungen für die Probleme der Menschen in Ostdeutschland bereit.
"Statt sich mit Nahverkehr, Abwanderung oder regionaler Wirtschaftspolitik auseinanderzusetzen, redet Wagenknecht Kremlchef Putin nach dem Mund. Für jene Menschen dort, die ihr ihre Stimme geben, wird Wagenknecht bloß eines sein: die nächste Enttäuschung."