23. August 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Rede der US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zum Abschluss des Parteitags der Demokraten steht im Mittelpunkt der Zeitungskommentare.

Kamala Harris wird als Kandidatin gefeiert.
Die Rede der US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auf dem Parteitag der Demokraten in Chicago wird u.a. kommentiert. (picture alliance / Erin Hooley)
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz bilanziert:
"In Chicago erlebten die Amerikaner eine Kamala Harris, die sich mit Optimismus, Charme und Humor als fröhliche Kriegerin neu erfunden hat. Das rauschende Finale gibt der Kandidatin Rückenwind für die heiße Phase im Wahlkampf. Gewonnen sind die Wahlen im November damit nicht."
"Hätten die Demokraten mehr über Inhalte reden sollen?", fragt die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG:
"Nein. Das Emotionale hatte Priorität. Denn Geschlossenheit ist im Wahlkampf der Anfang von allem. Der Kandidatenwechsel kurz vor der Wahl war ein riskantes Manöver. Die Delegierten haben sich jetzt hinter Harris gestellt, ohne dass es zu parteiinternen Spaltungen kam. Gute Politik besteht aus Führen und Zusammenführen. Harris kann, wie sich zeigt, beides."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg findet, Harris müsse nun
"aufdrehen – von null auf hundert. Frauenthemen, wie das Recht auf Abtreibung, und der Kampf gegen die Inflation, wie eine Steuerentlastung der Mittelschicht, stehen vorn. Zudem will die Kandidatin das Einwanderungssystem reformieren. Bei den Worten ist Harris schon Spitze – jetzt sind Taten dran."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm blickt voraus:
"In zweieinhalb Wochen wird sie Donald Trump in einem TV-Duell gegenüberstehen, das wahlentscheidend sein könnte. Es ist ihre Chance, die Schwachstellen ihres Gegners offenzulegen. Noch wichtiger ist aber, dass Harris ihre Pläne verdeutlicht."
Thema in der LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus ist die unionsinterne Debatte um das Renteneintrittsalter. Parteichef Merz habe diese im Keim erstickt:
"Keine Rente mit 70, so die Ansage. Doch es lohnt sich, genau hinzuhören bei der Merz-Äußerung. Denn von der auch im neuen Grundsatzprogramm der CDU aufgestellten Forderung der Kopplung von Lebenserwartung und Regelaltersgrenze rückte Merz nicht ab."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG stellt fest:
"Auch in anderen sozialpolitischen Themen wie dem Mindestlohn zeigt sich der einstige 'Blackrock'-Manager weichgespült. Merz ist längst da angekommen, wo er die Bundestagswahl gewinnen will: in der alternden, reformmüden Mitte, der bloß nichts zugemutet werden darf."
Merz' Kontrahenten wüssten um den neuralgischen Punkt Rente, betont die RHEINISCHE POST aus DÜSSELDORF:
"Die SPD verschließt aber lieber die Augen vor der Realität und setzt auf den Erhalt aller Rentner-Privilegien. Auch bei den Grünen ist kein Reformwille erkennbar. AfD, BSW und die Linke üben sich ebenfalls im Renten-Populismus. Einzig die FDP gibt sich etwas mutiger, spricht das Notwendige aber auch nicht glasklar an."