15. September 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungskommentare widmen sich unter anderem den Kontrollen, die ab morgen an allen deutschen Landgrenzen verstärkt werden sollen.

Ein Verkehrshinweis "Polizeikontrolle" steht an einer Straße nahe der deutsch-tschechischen Grenze.
Deutschland weitet die bereits laufenden Grenzkontrollen im Osten und Süden auf alle Landgrenzen aus - das ist ein Thema in den Zeitungskommentaren (Archivbild). (picture alliance / dpa / Sebastian Willnow)
Die WESTDEUTSCHE ZEITUNG aus Wuppertal meint, derartige Maßnahmen
"können helfen, einen Zustand zu beenden, in dem dieses Land nicht mehr weiß, wer hier lebt, wer woher kommt und welche Vergangenheit hat. Das hilft der gesellschaftlichen Akzeptanz jener, die regulär in Deutschland sind. Das hilft auch den Kommunen, die ihre Hilfs- und Aufnahmebereitschaft an die sprichwörtliche Grenze gebracht hat."
Dagegen findet die AUGSBURGER ALLGEMEINE, besser wäre
"der effektive Schutz an den Außengrenzen, in Griechenland etwa, Bulgarien oder Italien. Es wäre höchste Zeit, dass Deutschland hier stärker hilft und deutlich mehr Beamte für die EU-Grenzschutzagentur Frontex abstellt. Menschen, die erkennbar kein Anrecht auf Asyl haben, könnten dann bereits dort ein Schnellverfahren durchlaufen."
Die MEDIENGRUPPER BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, gibt zu bedenken:
"Wenn sich als Folge von mehr Grenzkontrollen wieder kilometerlange Lkw-Staus an den deutschen Außengrenzen bilden, dann wird schnell der Unmut wachsen und die Kosten werden emporschnellen. Wenn Innenministerin Nancy Faeser 'smarte Kontrollen' ohne lange Staus verspricht, dann sind das erst einmal nur Worte. Die Realität wird deren Gehalt belegen müssen."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG spekuliert:
"Stellen wir uns einmal vor, die Bundesregierung wiese in großem Stil Asylbewerber direkt an den deutschen Landesgrenzen zurück. Es gäbe dann trotzdem keine absolute Sicherheit vor islamistischem Terrorismus. Spätestens nach dem nächsten Anschlag hieße es dann: Auch diese Maßnahmen waren nicht genug. Die Spirale drehte sich also weiter und weiter."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz widmet sich der Debatte über die sogenannte K-Frage in der Union:
"Friedrich Merz müsste schon der Himmel auf den Kopf fallen, damit er nicht der Kanzlerkandidat von CDU und CSU wird. Insofern sollte die Union den Eiertanz um diese Frage jetzt schleunigst beenden, weil auch der Ausgang der Brandenburg-Wahl am nächsten Sonntag daran nichts mehr ändern wird."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG beobachtet:
"Im Hintergrund drängt mit Markus Söder jemand, der es einfach nicht lassen kann. Der hat zwar im vergangenen Sommer jegliche Ambitionen vehement zurückgewiesen, aber inzwischen ist klar, dass es für den bayerischen Ministerpräsidenten nur einen Kanzler(kandidaten) geben kann: Markus Söder. Kommt es nun zum erbitterten Kanzlerkandidaten-Duell auf offener Bühne?"