17. September 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Beherrschendes Thema der Kommentare ist die Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz.

CDU-Chef Friedrich Merz bei der Bekanntgabe seiner Kanzlerkandidatur
CDU-Chef Friedrich Merz wird als Kanzlerkandidat antreten. (AP / Markus Schreiber)
Die HESSISCHE/NIEDERSÄCHSISCHE ALLGEMEINE aus Kassel schreibt:
"Der 68-Jährige bekommt die späte, aber nicht zu späte Chance, der einstigen Widersacherin Merkel, seinen Kritikern in der Union und schließlich ganz Deutschland zu zeigen, dass er Kandidat kann – und womöglich auch Kanzler."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN notieren:
"Merz hat aktuell beste Chancen, spätestens nach der Wahl 2025 Kanzler zu werden. Unter zwei Bedingungen: Markus Söder und die CSU müssen ihn tatsächlich unterstützen. Ob der Nürnberger ein Jahr lang auf Sticheleien verzichten kann?"
Die FRANKENPOST aus Hof sieht es ähnlich:
"Markus Söder hat bei der Pressekonferenz in Berlin viel von sich (natürlich!), von seiner gönnerhaften (natürlich!) Abtretung an Friedrich Merz gesprochen, aber wenig über die Eignung des Sauerländers als Kanzlerkandidat. Was ist sein Stillhalteabkommen, sein Versprechen wert? Merz sollte sich nicht zu sicher fühlen."
Ganz anders die Meinung des HANDELSBLATTS:
"Deutschland muss eine der schwersten Wirtschaftskrisen der Nachkriegsgeschichte überwinden. Hier dürfte die Merz zugeschriebene Wirtschaftskompetenz für die Bürgerinnen und Bürger ein starkes Argument bei der Bundestagswahl sein."
Und ZEIT ONLINE schreibt:
"Die Entscheidung für Merz kommt keine Minute zu früh. Die CDU erlebt eine existenzbedrohende Stresssituation: Wenn es in zwei oder sogar drei östlichen Landesverbänden zu Koalitionen mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht kommt, ist zumindest eine politische, wenn nicht gar eine faktische Spaltung der Partei durchaus denkbar. Ein Teil würde sich dem Erbe der Westbindung verpflichtet fühlen. Ein anderer würde sich dem Autoritarismus geschlagen geben."
Themenwechsel. Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG kommentiert die vorläufige Absage des Chipherstellers Intel, ein Halbleiterwerk in Magdeburg zu errichten:
"Vielleicht wird Sachsen-Anhalt noch zum Zentrum der europäischen Halbleiterindustrie – nur eben zwei Jahre später als geplant. Es ist das Prinzip Hoffnung, an das sich Bundeskanzler Olaf Scholz noch klammert. Doch selbst die Optimisten in seiner Regierung mögen daran nicht mehr so richtig glauben. Intel hat nicht mal eben die Pausentaste für seine ehrgeizigen Investitionspläne gedrückt. Der Chipkonzern hat vielmehr die Notbremse gezogen und steuert radikal um."
Die BERLINER MORGENPOST stellt fest:
"Der Ampel droht mit der Verschiebung des Baustarts von Intel nicht nur in Finanzfragen ein neuer Konflikt. Deutschland und Europa hatten industriepolitisch auf Intel gesetzt. In erster Linie sollten die in Europa hergestellten Chips eine strategische Antwort auf eine mögliche künftige Auseinandersetzung mit China sein. Fraglich ist, ob Intel dafür noch der richtige Partner ist."