19. September 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Über die Gefahr einer weiteren Eskalation im Nahen Osten nach der Explosionsserie im Libanon heißt es in der FREIEN PRESSE aus Chemnitz:

Ein Mann im Libanon zeigt einen explodierten Pager
Ein Mann im Libanon zeigt einen explodierten Pager (IMAGO / ABACAPRESS / Balkis Press)
"Die israelischen Angriffe auf das Kommunikationssystem der Hisbollah werden wohl nicht sofort einen Krieg auslösen. Doch auch wenn die Konfliktparteien eine militärische Eskalation diesmal noch einmal vermeiden können, wächst die Gefahr."
Die SAARBRÜCKER ZEITUNG sieht es ähnlich:
"Mit jedem Tag steigt das Risiko, dass ein Missverständnis oder die Einzelaktion eines Hisbollah-Kämpfers oder eines israelischen Panzerkommandeurs das empfindliche Gleichgewicht der Gewalt zerstört."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG beschäftigt sich mit den möglichen Motiven der israelischen Führung, die mutmaßlich hinter den Detonationen im Libanon steckt:
"Will man die Hisbollah provozieren, ihr Raketenarsenal zu verschießen? Will man sie einschüchtern? Plausibler erscheinen US-Medienberichte, die präparierten Geräte der Hisbollah seien entdeckt worden und Israel habe daher den Angriff, den man sich für den Fall eines offenen Krieges vorbehalten wollte, Hals über Kopf vorgezogen. In einer derart angespannten Gemengelage lässt sich wenig Gefährlicheres vorstellen."
Auch SPIEGEL ONLINE kritisiert die israelische Regierung:
"Israel spielt russisches Roulette im Nahen Osten – und führt die Bemühungen seiner europäischen und US-Partner damit ad absurdum. Die westlichen Partner täten gut daran, nicht nur die Beschwichtigungen der Israelis zu hören, sondern auch ihre Taten genau zu betrachten. Sollte die Hisbollah sich nach den jüngsten Anschlägen für drastische Konsequenzen entscheiden, wer hat dann angefangen?"
Themenwechsel. Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach ist die Zustimmung in der Bevölkerung für die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP so niedrig wie nie zuvor.
Im Berliner TAGESSPIEGEL ist zu lesen:
"Nur noch drei Prozent finden, dass die drei von der Zankstelle gut fürs Land seien. Das ist nichts, worauf sich aufbauen ließe, nichts, womit man weitermachen könnte. Aber aufhören wollen SPD, Grüne und FDP natürlich nicht. Sie wollen ihre Macht unbedingt behalten, zumal sie alles sofort verlieren würden, wenn heute gewählt würde."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) ergänzt:
"Jeder einzelne Koalitionspartner hat inzwischen ein ganzes Bündel ausgesprochen guter Gründe, um aus der Koalition auszusteigen. Doch die Erfahrung lehrt, dass der Wähler das Ende der Koalition zwar lieben, den Vollstrecker aber hassen würde. Und so wartet jeder Partner darauf, dass sich einer der anderen bewegt."
Die Situation erhöhe auch parteiintern den Druck auf Kanzler Scholz, bemerkt die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf:
"Es ändert sich der Sound aus der Partei gegenüber dem Kanzler. Die Fliehkräfte um Scholz herum werden größer. Und je nach Ausgang der Brandenburg-Wahl könnten sich diese Kräfte noch einmal verstärken."