01. Oktober 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungen kommentieren unter anderem den Einmarsch israelischer Soldaten in den Libanon.

Ein israelischer Panzer wird im Norden Israels auf einem Lastwagen transportiert, nahe der Grenze zum Libanon.
Ein israelischer Panzer wird im Norden Israels auf einem Lastwagen transportiert, nahe der Grenze zum Libanon (Archivbild). (AFP / MENAHEM KAHANA)
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE glaubt:
"Eine große Bodenoffensive wie in Gaza ist in den israelischen Planspielen bisher nicht vorgesehen, sie gründen vor allem auf einzelnen, sehr gezielten Aktionen, die sich alleine gegen die Hisbollah richten und nicht gegen libanesische Zivilisten. Nach einem Jahr Dauerbeschuss hat Israel gar keine andere Wahl mehr als gegen die Terrorbande auch auf deren eigenem Terrain vorzugehen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG wirft ein:
"Dass Premier Benjamin Netanjahu seine Truppen ins Nachbarland schickt, ist noch verständlich. Er muss 60.000 aus dem Norden in Sicherheit gebrachte Israelis nach einem Jahr zurück nach Hause bringen. Die Sicherung dieser Region wäre für jeden Regierungschef vorrangig, gleich welcher Couleur."
Die WESTDEUTSCHE ZEITUNG aus Wuppertal betont, der dem Libanon Schutz gebende Iran fühlte sich provoziert und habe Raketenangriffe auf Israel begonnen:
"Das Ganze ist so weit weg von einer Lösung des Nahostkonflikts, die in einer Zweistaatenlösung zwischen Israel und Palästina liegt, wie es nur sein kann. Dabei hatte der Iran zuletzt unter seinem neuen Präsidenten Massud Peseschkian erste Anzeichen gesendet, die Beziehungen zum Westen verbessern zu wollen."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG vermutet mit Blick auf eine mögliche Lösung des Nahostkonflikts:
"Ein Machtwort aus Teheran könnte Wunder wirken. Es wäre allerdings auch ein Wunder: Schließlich müsste die autoritäre Männertruppe an der Staatsspitze, die ihre eigene Bevölkerung wegen fehlender Kopftücher hinschlachten lässt, Abstand nehmen vom staatlich verkündeten Wunsch nach Vernichtung Israels."
Thema in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG ist der frühere niederländische Regierungschef Rutte, der sein Amt als NATO-Generalsekretär angetreten hat:
"Zwar tritt die Allianz angesichts des Ukraine-Kriegs so geeint auf, wie lange nicht. Doch mit der Türkei und Ungarn gibt es durchaus Mitglieder, die gern mal quer treiben. Und sollte der NATO-Skeptiker Trump, der die Allianz einst als 'obsolet' geschmäht hat, tatsächlich ins Weiße Haus zurückkehren, könnte es für die Europäer ungemütlich werden."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf ist sich sicher:
"Es wird auch auf Rutte ankommen, dem zerfledderten europäischen Pfeiler der NATO bündnistaugliche Tragkraft zu geben. Das ist dringend nötig angesichts eines zunehmend eroberungslüsternen Russland, das die Bruchstellen freiheitlicher Demokratie vergrößert und darauf setzt, seine Kriegsziele in der Ukraine durch Auskontern der NATO-Staaten zu erreichen."