02. Oktober 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen erscheinen wegen des morgigen Feiertags nicht. Thema ist das TV-Duell der Vizepräsidentschaftskandidaten in den USA:

Die Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance und Tim Walz schütteln die Hände nach dem TV-Duell
Thema in den Zeitungen: Die TV-Debatte der Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance und Tim Walz (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Matt Rourke)
"Keine persönlichen Angriffe, keine wüsten Wortgefechte, wie es in der aufgeheizten Atmosphäre des Wahlkampfs zu erwarten gewesen wäre. Es geht doch!", bilanziert DIE GLOCKE aus Oelde zum Auftritt des Republikaners J.D. Vance und des Demokraten Tim Walz, befürchtet jedoch eine Ausnahme: "Denn wes Geistes Kind Vance ist, zeigte er etwa, als er es vermied, sich von der gefährlichen Mär des gestohlenen Wahlsiegs von 2020 zu distanzieren, mit der sein Chef Donald Trump seine Anhängerschaft immer wieder aufstachelt. Und das frühere Staatsoberhaupt war es auch, das sich nicht scheute, die TV-Debatte live mit beleidigenden und unsachlichen Kommentaren auf seiner Online-Plattform zu begleiten."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG schreibt: "Viel zu entscheiden hat der künftige Vize eh nicht. Wichtiger sind Sympathiewerte. Vance schadet Trump durch das Image, ein genauso schräger Charakter zu sein wie der Ex-Präsident selbst. Zu den beliebtesten Witzen über ihn gehört die Falschbehauptung, dass sein millionenfach verkaufter Roman eine erotische Vorliebe für Sofas erkennen lasse. Walz wiederum hilft Harris, weil man sich ihn als knuffigen Opa auch auf dem eigenen Sofa vorstellen könnte."
DIE FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meint in ihrer Online-Ausgabe zu Vance: "Er steht für eine Vielzahl machthungriger Politiker, die den Trumpismus durchschaut haben und für sich zu nutzen wissen. Zumindest im Fall eines abermaligen Sieges des heute 78 Jahre alten Republikaners stünde Vance in der besten Ausgangsposition, Trumps Erbe anzutreten. Der Beweis, dass die Leute einen Trumpismus ohne Trump wollen, steht allerdings noch aus."
Der Nahost-Konflikt ist Thema im STRAUBINGER TAGBLATT: "Israel scheint fest entschlossen, die größten Bedrohungen auszuschalten. Das ist der Grund für das robuste Vorgehen im Gazastreifen und gegen die Hisbollah im Libanon. Die größte Gefahr sehen Premier Benjamin Netanjahu, seine Regierung und viele Israelis jedoch in einer iranischen Atombombe. Möglich, dass Israel nun, nachdem die Hisbollah als erste Verteidigungslinie des Mullah-Regimes enthauptet und geschwächt ist, auch das Atomprogramm ins Visier nimmt."
DER TAGESSPIEGEL aus Berlin fordert dagegen: "Es wird Zeit, Wege aus dem Konflikt zu beschreiten. Für alle Beteiligten. Auch für Israel. Die Wege gibt es, sie sind vorgezeichnet. Israel hat seine Ziele erreicht. Die Angreifer sind geschlagen. Sollten sie ihr Haupt doch noch einmal erheben, wird Israel sich wehren – wie, das weiß die Welt. Und Freunde in der Not sind da. Die Spannung ist gegenwärtig so hoch, zu hoch. Sie darf sich jetzt nicht in noch mehr Gewalt entladen."