03. Oktober 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Zum Jahrestag der Deutschen Einheit schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:

    Die Landesfahnen der einzelnen Bundesländer flattern vor dem Beginn der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit im Wind.
    Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Schwerin. (picture alliance / dpa / Jens Büttner)
    "Der 3. Oktober ist der Tag, an dem Dank über den Ostdeutschen ausgeschüttet wird. Da werden 'Lebensleistungen' gewürdigt wie sonst nur auf Friedhöfen. Wohlige Routine, die angesichts der Wahlerfolge einer demokratiefeindlichen Partei nicht aufrechterhalten werden konnte. Der Kanzler hat versucht, den 'Stimmungen und Verstimmungen' im Osten Rechnung zu tragen. Den richtigen Ton getroffen hat er nicht."
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hält es für fraglich, ob ökonomische Unterschiede und mangelnde Repräsentation als Gründe für Frust und Wut im Osten angeführt werden können:
    "Viele Städte in Ostdeutschland sind in einem so guten Zustand, dass man schlecht gelaunte Bewohner in einen Bus nach Gelsenkirchen oder Duisburg setzen möchte, damit sie den Unterschied sehen."
    Die NÜRNBERGER ZEITUNG nennt es "... ein völlig falsches Verständnis von Einheit, politische, landsmannschaftliche, kulturelle Unterschiede einer vermeintlich perfekten Einheit zuliebe einebnen zu wollen. Auch wenn der Föderalismus, also die starke politische Stellung der Länder, anfällig ist für Umständlichkeiten bei der Entscheidungsfindung und Zuständigkeits-Wirrwarr, so ist er doch ein Wesenskern der deutschen staatlichen Verfasstheit."
    Tausende Menschen haben in Berlin für Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten demonstriert. Die Zeitung DIE WELT kritisiert:
    "Kein Wort darüber, wer der Aggressor ist (Putin), kein Wort darüber, wer sein Land auf Kriegswirtschaft ausgerichtet hat (Putin) und immer wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen droht (Putin)."
    Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG wirft ein:
    "Ein Pazifismus, der das Recht des Stärkeren hinnimmt, kann keinen stabilen Frieden hervorbringen, sondern ermutigt geradezu zu noch mehr Gewalt und Imperialismus."
    Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz meint:
    "Waffenlieferungen an die Ukraine und Israel sind richtig. Richtig ist aber auch, dass nichts unversucht bleiben darf, um den Krieg in der Ukraine und auch die Eskalationsspirale im Nahen Osten auf diplomatischem Weg zu beenden."
    Der Kreml hat verhalten auf Spekulationen über ein bevorstehendes Telefonat zwischen Bundeskanzler Scholz und Russlands Staatschef Putin reagiert. Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg umschreibt es mit diesem Wort:
    "Abgeblitzt. So lässt sich die diplomatische Schmach für Olaf Scholz zusammenfassen. Es gebe 'keine gemeinsamen Themen', ließ der Kreml-Herr postwendend ausrichten. Und machte damit klar: Scholz ist für ihn mindestens eine Nummer zu klein, um mit ihm über die Ukraine zu sprechen – da müsste schon US-Präsident Biden anrufen."