Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN betonen, Kühnert habe bei seiner Erklärung
"gesundheitliche Gründe angeführt. Offenbar haben ihn die drei Jahre im Amt - und alles, was damit zusammenhängt - tief erschöpft und vielleicht auch eine andere schwere Krankheit nach sich gezogen, sodass er nach 2025 nicht mal sein Bundestagsmandat weiter ausüben will. Ein wirklich bedenkliches Signal."
Für die FRANKFURTER RUNDSCHAU endet vorerst die Karriere eines
"Hochengagierten – und Hochbegabten. Das ist ein herber Verlust für die SPD und ein indirektes Symptom ihrer Krise. Sicher, Kühnert war nicht unumstritten, keine Politikerin und kein Politiker ist das."
Der MÜNCHNER MERKUR hebt hervor, Politik sei ein knochenhartes Geschäft:
"Um hier bestehen zu können, braucht es eine starke Gesundheit und eisernen Siegeswillen. Kühnert fehlte zuletzt wohl beides."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg stellt fest:
"Die Erosion der Ampel schreitet voran – aus den Regierungsparteien heraus. Erst die Grünen-Chefs, jetzt der SPD-General. Fortsetzung folgt."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG vermutet:
"Für die SPD bietet Kühnerts Schritt wie bei den Grünen mit dem Abgang der Doppelspitze Lang/Nouripour die Chance, mit einem frischen Gesicht zu punkten und dem schon einmal erfolgreichen Parteichef Klingbeil mehr Raum zu verschaffen. Für die Ko-Vorsitzende und in der SPD umstrittene Saskia Esken wird indes die Luft dünner."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) geht ein auf die finanzielle Situation der Pflegeversicherung:
"Fehlende Pflegekräfte, steigende Preise für Heimbewohner, Heiminsolvenzen, kaum eine Chance auf ambulante Pflege und immer höhere Beiträge zur Pflegeversicherung – dass Deutschland eine Pflege-Krise hat, ist keine Neuigkeit. Insofern ist es nicht neu, dass zum Jahreswechsel die Beiträge weiter steigen müssen."
Der SÜDKURIER aus Konstanz macht den Bundesgesundheitsminister verantwortlich:
"In diese Situation hat sich Karl Lauterbach gebracht, der nun mit einer Blitzreform des Pflegesystems die Gemüter beruhigen will. Eine planerisch vorgehende Politik sieht anders aus. Diese zu gestalten, hatte man Zeit, die ungenutzt blieb."
Die BERLINER MORGENPOST ist sich sicher:
"Ein Reförmchen, so wie bei der Rente, hilft jetzt nicht mehr weiter. Drückt sich die Bundesregierung auch bei der Pflegeversicherung um notwendige Strukturreformen, nagt das weiter an der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands."