22. Oktober 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird unter anderem der Auftritt von Bundeskanzler Scholz auf dem Arbeitgebertag in Berlin.

Berlin: Bundeskanzler Olaf Scholz spricht während des Deutschen Arbeitgebertages 2024 der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).
Bundeskanzler Scholz auf dem Deutschen Arbeitgebertag 2024. (Sebastian Christoph Gollnow/dpa)
Die KIELER NACHRICHTEN notieren:
"Der frühere Arbeitsrechtler Olaf Scholz und die Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft werden keine Freude mehr. Die Arbeitgeber werfen Scholz vor, die schwindende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland nicht nur hinzunehmen, sondern mit der Ampel-Politik sogar zu beschleunigen. Der Kanzler wiederum sieht die Leistungen seiner Regierung bei der Bewältigung der Energiekrise nicht ausreichend gewürdigt."
"Deutschland kann das – wir sind ein starkes Land", zitiert das HANDELSBLATT den Kanzler und bemerkt:
"Das Problem: Die Wirtschaft traut der aktuellen Bundesregierung nicht mehr zu, diese Kräfte zu wecken. Oder schlimmer: Die Unternehmen machen den Dauerstreit der Regierung mitverantwortlich dafür, dass diese Kräfte immer weiter erlahmen."
Die SZ befindet:
"Zu lange hat Scholz so getan, als sei die Lage bloß ein Haltungsproblem. Sein Besuch beim Arbeitgebertag dürfte für den Kanzler ein Vorgeschmack darauf gewesen sein, wie schwer es wird, im Wahlkampf seine optimistische Wirtschaftserzählung vorzutragen und einen überzeugenden Industrieretter abzugeben."
Der SÜDKURIER aus Konstanz kommentiert das Treffen der sogenannten BRICS-Staaten in Russland:
"Für Wladimir Putin ist das Treffen in seinem Land vor allem eine große Bühne. Demonstrativ will der russische Präsident dem Westen zeigen, dass er trotz all seiner Gräueltaten in der Ukraine noch immer mächtige Freunde hat."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg bemerkt:
"Gäste wie China, Südafrika, Indien oder Brasilien hoffen auf Geschenke, die Putin reichlich im Gepäck zu haben verspricht: Rohstoffe, Absatzmärkte, eine Rolle im weltweiten Machtgefüge. Was viele BRICS-Teilnehmer eint: Ein eher nachlässiges, bestenfalls zweckgebundenes Verhältnis zu Grundwerten wie Demokratie und Menschenwürde."
Die PFORZHEIMER ZEITUNG meint:
"Die Harmonieshow in Kasan kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die dort versammelten Staaten noch lange kein Block sind. Sie mögen partielle Interessenüberschneidungen haben, ein gemeinsames Fundament, eine verbindende Rechts- und Werteordnung oder eine positive Erzählung haben sie nicht."
Die TAZ beobachtet:
"Putin, so die Botschaft, vereint die aufstrebenden Schwellenländer, um gemeinsam den Kampf gegen den 'Westen' aufzunehmen. Aber dieses Bild vom Weltenlenker Putin ist nur billige Propaganda. Faktisch bestimmt Putin gar nichts – stattdessen dominiert China, das Russland als seinen Juniorpartner betrachtet. Diesen Machtverlust hat sich Putin selbst zuzuschreiben: Sein Krieg gegen die Ukraine schwächt die russische Wirtschaft, und zugleich sind die wichtigsten Märkte im Westen verloren."