25. Oktober 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Deutschlandfunk - die Presseschau

Fernsehmikrofone, darunter Mikros der ARD und des ZDF
Etliche öffentlich-rechtliche Radiosender sollen laut den Reformplänen weggekürzt werden: Welche Sender verschwinden, sollen die ARD-Anstalten selbst festlegen. (picture alliance / Flashpic / Jens Krick)
Viele Zeitungen kommentieren die von den Ministerpräsidenten beschlossenen Reformen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten.
So heißt es in den Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN, die auch die PASSAUER NEUE PRESSE herausgeben:
"Die Reformen, die nun kommen, sind zu klein, zu zaghaft. Sie werden weitere Gebührenerhöhungen nicht obsolet machen. Die Sender bleiben sauteuer. Die nächste Reform könnte deshalb richtig schmerzhaft werden."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG notiert:
"Es ist ja eine seltsame Gemengelage im schwelenden Mehrfrontenkampf um die öffentlich-rechtliche Zukunft: Die Glaubwürdigkeitswerte für ARD und ZDF sind hoch, das Misstrauen in Sachen Sparsamkeit und Demut aber ebenso. Seit Jahren schon haben die Sender ein Legitimationsproblem – vor allem wegen unzähliger kleiner und großer Skandale und einer gewissen Reformbockigkeit."
Kritik kommt auch vom KÖLNER STADT-ANZEIGER:
"Gewiss ist es ärgerlich, dass bei den Spartensendern jene Themenbereiche überdurchschnittlich bluten mussten, die traditionell die schwächste Lobby haben: Bildung und Kultur. Das klingt wie ein Widerspruch zum öffentlich-rechtlichen Auftrag. Statt etwa eines der dritten Programme zu streichen, setzten die Ministerpräsidenten bei den Doku- und Infokanälen an."
Nun zum nächsten Thema. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir will Spitzenkandidat der Grünen für die Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg werden. Dazu notiert die STUTTGARTER ZEITUNG:
"Özdemir betritt weniger als Shooting-Star, denn als Nothelfer der Grünen die landespolitische Bühne. Die Nachfolge für einen lange regierenden Patriarchen ist immer ein heikles Unterfangen. Das Alte erscheint abgeschliffen, ein harter Bruch birgt Risiken. Özdemir verkörpert einen Kompromiss."
DER TAGESSPIEGEL meint:
"Cem Özdemir kommt den Leuten nahe, spricht ihre Sprache, ist geerdet. Da gilt ganz besonders: Du hast keine Chance, darum nutze sie. Mögen die Zeiten für Grüne schwer sein – so eine Gelegenheit kommt für Özdemir nie wieder. Vielleicht holt Papa Kretschmann ihn ja auch schon früher nach Stuttgart. Zum Anlernen."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER schreibt:
"Aus Sicht der Grünen spricht vieles für Özdemir als Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl im Frühjahr 2026: Er kommt aus Baden-Württemberg. Er hat Regierungserfahrung. Er ist bekannt. Und das Wichtigste: Er steht für einen pragmatischen, realpolitischen Kurs, setzt Kretschmanns Linie fort und macht konservativen Wählern ein Angebot. Allerdings ist Özdemir mehr in der Bundes- und Europapolitik zu Hause ist als in der Landespolitik. Die Rückkehr in die alte Heimat könnte wirken wie strategisches Kalkül, Baden-Württemberg wie die zweite Wahl. Das verschreckt Wähler."