Zum Streit der Koalitionäre in Berlin schreiben die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN:
"Kriege, Konflikte, Krisen: Die Herausforderungen, vor denen auch Deutschland steht, sind immens. Und sie werden auf Sicht nicht kleiner. Vor einer solchen Kulisse braucht das Land mehr denn je eine stabile Regierung – die es nicht hat. Die Konsequenz kann nur sein, das unwürdige Spiel schnell zu beenden. Natürlich ist jede Regierung für eine Legislaturperiode gewählt. Und eine Regierungszeit ist kein willkürlich festgelegter Abschnitt, denn Demokratie lebt auch von Planbarkeit und Verlässlichkeit. Darum braucht es für Neuwahlen immer gute Gründe. Die haben SPD, Grüne und FDP zuhauf geliefert."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder führt aus:
"Wirtschaftsunternehmen klagen über fehlende Handlungsfähigkeit der Regierung. Sie fordern Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungsverfahren und wettbewerbsfähige Energiepreise. Das alles sind Aufgaben, die die Bundesregierung bewältigen kann – und sollte. Was tut die Ampel stattdessen? Allerlei Konzepte vorlegen, die leider gar nicht zusammenpassen und lediglich der jeweils eigenen Profilierung dienen sollen."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN konstatieren:
"Die Ampel ist am Boden. Die Vertrauensfrage wäre ein verlässlicher Garant, dem Schrecken eine Ende zu bereiten. Denn eine Regierung, die nicht mehr regieren will, schadet dem Land nur."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG wirft ein:
"Die Ampel ist im nächsten Jahr ohnehin regulär am Ende. Bei der Frage, ob schon vorher gewählt wird muss jeder Beteiligte Kosten und Nutzen abwägen. Entscheidend ist, dass das Land vorankommt."
Nun zum nächsten Thema, der Weltnaturschutzkonferenz in Cali. Die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen bedauert:
"Keine Einigung gab es bei der Frage, wie ein großer Geldtopf zur Finanzierung von Schutzgebieten gefüllt werden soll. Schließlich ist ein Viertel der Pflanzen- und Tierarten akut vom Aussterben bedroht. Doch wenn das Geld fehlt, bleiben die Schutzziele, auf die man sich bereits früher geeinigt hatte, unerreichbar. Wieder einmal zeigte sich dabei ein tiefer Riss und Misstrauen zwischen den potenziellen Geldgebern im Norden und möglichen Geldempfängern im Süden."
Das Treffen endete in einem Fiasko, ist in der FRANKFURTER RUNDSCHAU zu lesen:
"Der Gipfel wurde ohne Abschlusserklärung abgebrochen, die zentralen Themen sind vertagt. Die Vertreter von knapp 200 Regierungen taten so, als hätten sie noch einen zweiten Planeten in Reserve. Nur, den gibt es bekanntermaßen nicht."