"Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich in einer fürchterlichen Situation", stellt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG fest und warnt: "Wenn Donald Trump die Wahl verliert, insbesondere, wenn er sie knapp verliert, müssen sie sich auf das Schlimmste gefasst machen. Und wenn er gewinnt, dann erst recht."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kommentiert: "Im Fall einer Niederlage des Republikaners dürften wieder Proteste und Unruhen gegen eine angeblich 'gestohlene Wahl' die USA in Atem halten - man kennt es bereits. Was den USA und der restlichen Welt im Fall eines Trump-Sieges blüht, vermag hingegen kaum jemand vorauszusagen. Ob die politische Weltordnung noch einmal vier Jahre Donald Trump im Weißen Haus vertragen kann, ohne endgültig zu erodieren, ist zweifelhaft."
Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster erinnern: "Eigentlich hatten die Verbündeten der USA lange darauf gesetzt, dass nach einer Amtsperiode Donald Trump und dem von ihm angefeuerten brandgefährlichen Sturm auf das Kapitol die Weltmacht ihre Lektion gelernt hat. Doch weit gefehlt. Und die Inszenierung von Nationalismus als scheinbares Allheilmittel ist inzwischen ein weltweit wirksames Gift, das schleichend, aber stetig die kollektive Vernunft zersetzt."
Der Streit in der Ampelkoalition ist Thema in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG: "Selbst wenn die drei Parteien der Koalition noch so viel trennt: Es scheint, dass sie sich zusammenraufen wollen. Die Ampelkoalition wird wohl als die Koalition in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen, die nicht Koalitionsverhandlungen führte und dann regierte, sondern aus den Koalitionsverhandlungen gar nicht herauskam."
In der SÜDWEST PRESSE aus Ulm ist zu lesen: "Die Frage ist nur, ob Scholz, Lindner und Habeck noch den Willen und die Kraft haben, sich konstruktiv zu einigen und diese Einigung dann auch in den eigenen Reihen vertreten können. Klingt unwahrscheinlich, möglich wäre es aber."
Das STRAUBINGER TAGBLATT fordert: "In Europa häufen sich die instabilen Regierungen, wie die Beispiele Österreich oder Frankreich zeigen. Es wäre ein starkes Signal, würde Deutschland ohne Neuwahlen auskommen und die Ampel bis zur nächsten Bundestagswahl durchhalten.
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf mahnt: "Die SPD hätte einiges zu verlieren, wenn die Regierung auseinanderbricht. Sollte der Koalition der Haushalt noch gelingen, wird es wohl der letzte gemeinsame Akt sein. Danach ist Wahlkampf. Für Scholz, der vor allem die Ampel-Regierung abstreifen wird müssen, ohnehin kein leichter Weg. Doch platzt das Bündnis, wird der Druck auf den Kanzler noch größer sein."