25. November 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Nominierung von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten durch den SPD-Vorstand steht im Mittelpunkt der Zeitungskommentare.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf einer Pressekonferenz und hält ein Mikrofon in der Hand.
Die Zeitungskommentare beschäftigen sich u.a. mit der Nominierung von Olaf Scholz zum SPD-Kanzlerkandidaten. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Markus Schreiber)
Die FRANFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG glaubt:
"Scholz verkörpert die Themen, um die es der SPD geht: Wirtschaft, Soziales, Steuern, Rente, Löhne - das ganze vertraute Arsenal sozialstaatlicher Technokratie. Es wäre deshalb aus Sicht der Parteiführung irrwitzig gewesen, jetzt noch den Pistorius-Schwenk zu vollziehen. Der Name des Verteidigungsministers schwingt allerdings weiter mit im Scholz-Wahlkampf."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg fragt:
"Wäre es unter einem Spitzenkandidaten Pistorius einfacher? Wie lange hätte der Nimbus des Klartext-Politikers gehalten? Für seinen Kurs der militärischen Aufrüstung fand der Minister ja schon in den Haushaltsverhandlungen kaum Rückhalt in der eigenen SPD-Fraktion."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus beobachtet:
"Im Augenblick schließen sich die Reihen in der SPD wieder. Doch selbst dieser kurze Wahlkampf ist lang genug, um noch großen Frust bei denjenigen auszulösen, die lieber für Boris Pistorius geworben, Plakate geklebt und Wahlkampfstände organisiert hätten. Neue Inhalte sind nur wenige zu erkennen."
Die FRANFURTER RUNDSCHAU schätzt:
"Ohnehin sind die Herausforderungen mit Wirtschaftskrise, Kriegen gegen die Ukraine und in Nahost sowie der Wiederwahl von Donald Trump größer als beim letzten Urnengang. Scholz und die SPD werden sich neu erfinden müssen, wenn sie überhaupt eine Chance haben wollen.
Der WESER-KURIER aus Bremen hält es für möglich, dass der Regierungschef das Ruder noch herumreißen könnte:
"Wenn es Scholz nach den quälenden Debatten über Ampel-Aus und Neuwahltermin gelingen sollte, seine politischen Themen durchzubringen, könnten trotz der bescheidenen Regierungsbilanz Chancen auf einen Stimmungsumschwung bestehen. Denn bisher hat Friedrich Merz – bis auf Einsparungen beim Bürgergeld – wenig von seinem Programm wissen lassen."
Der neue Bunker-Schutzplan ist Thema in den STUTTGARTER NACHRICHTEN:
"Es ist es gut, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) mit den Ländern eine Strategie für Schutzräume erarbeitet. Es ist ein Zeichen dafür, dass die 'Zeitenwende' nicht nur Politiker und Soldaten betrifft – sondern jeden."
Auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG begrüßt die Initiative:
"Dass sich Deutschlands Zivilschützer Gedanken über Bunker machen, hat nichts mit Panikmache zu tun, sondern mit Realismus. Westliche Sicherheitsfachleute sind sich weitestgehend einig, dass Wladimir Putin sich auf einen langen Konflikt mit dem Westen einstellt und diesen Konflikt immer weiter anfacht, mit Spionage, Sabotage, Anschlägen."