27. November 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

In den Kommentaren geht es zunächst um die Waffenruhe im Libanon, die heute früh in Kraft getreten ist.

Ein Libanese benutzt eine Leiter, um seine Wohnung in einem zerstörten Gebäude zu erreichen, das von einem israelischen Luftangriff getroffen wurde.
Zerstörte Gebäude im Libanon (Marwan Naamani / dpa / Marwan Naamani)
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus schreibt dazu:
"Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah sendet zunächst ein Signal des Aufatmens, weil ein Krisenherd in Nahen Osten vorerst entschärft scheint. Allerdings bedeutet er nicht zwingend, dass nun langfristig in der Region Ruhe einkehrt. Denn die Umsetzung der Einigung ist mit so vielen Fragezeichen gespickt, dass man Zweifel haben kann."
Die NORDWEST-ZEITUNG aus Oldenburg blickt pessimistisch in die Zukunft:
"Die Amerikaner werden Aktionen der israelischen Streitkräfte gegen eine Wiederbewaffnung und Wiederetablierung der Hisbollah im Süden des Libanon tolerieren. Letzteres ist natürlich strategisches Ziel der 'Partei Gottes' und ihrer iranischen Hintermänner. Aus dieser Lage wird früher oder später ein Fortsetzungskrieg entstehen."
Im MÜNCHNER MERKUNG heißt es mit Blick auf den Libanon und den Gazastreifen:
"Israels Regierungschef Netanjahu hat den Waffenstillstand mit dem Blut zehntausender Opfer, schuldiger wie unschuldiger, herbeigebombt. Manchen gilt er deshalb als Kriegsverbrecher. Doch hat er, was manche im Westen nicht sehen wollen, seinem von Auslöschung bedrohten Land mit diesem Blutzoll vielleicht eine Generation lang relative Sicherheit vor Israels Todfeinden erkauft. Das macht ihn noch nicht zu einem Großen. Der würde er erst, wenn er die Chance nutzen würde, den Palästinensern die Hand zu reichen und das Siedler-Unrecht in der Westbank zu beenden."
Thema in der BERLINER MORGENPOST ist der heute vorgestellte Koalitionsvertrag von SPD und BSW in Brandenburg:
"Mit der Regierungsbeteiligung des BSW ist Brandenburg nach Thüringen jetzt das zweite Land, in dem die Wagenknecht-Partei zeigen muss, ob sie Verantwortung übernehmen kann. SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke hat zwar eine Mehrheit zusammengefügt, aber er hat sich auch einen Partner mit großem Überraschungspotenzial ins Boot geholt."
Nach Einschätzung der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG ist die Beteiligung an der Koalition für das BSW nicht unbedingt von Vorteil:
"Tatsächlich könnte die Bereitschaft zur Koalition mit der SPD in Brandenburg eingefleischte BSW-Anhänger abschrecken. Sie verstehen das BSW bekanntermaßen als Anti-Establishment-Partei, die die anderen Parteien mit einer Art Fundamentalopposition vor sich hertreibt."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg meint:
"Mit dem Wagenknecht-Bündnis zieht nach Jahrzehnten wieder eine Protestpartei in deutsche Regierungen ein. Es wird kurz vor der Bundestagswahl in Thüringen und in Brandenburg eine BSW-Nagelprobe auf Politikfähigkeit in gehobener Verantwortung sein – bürgernah und nicht abgehoben."