Die STUTTGARTER NACHRICHTEN beobachten:
"Westliche Staaten ducken sich weg, weil in Syrien aus ihrer Sicht Böse gegen Böse kämpfen. Die Rebellen werden von der islamistischen Gruppe HTS angeführt, die aus dem Terrornetzwerk Al-Kaida hervorgegangen ist. Sie greifen die Truppen des Machthabers und Kriegsverbrechers Baschar al-Assad an. Wem soll man da die Daumen drücken?"
Die TAGESZEITUNG stellt fest:
"Die meisten Demokratieaktivisten, die 2011 todesmutig für ein 'freies Syrien' auf die Straße gingen, sind längst tot: verhungert, von Giftgas getötet, erschossen, in Folterkellern zermalmt. Wer jetzt noch kämpfen kann, hat Unvorstellbares überstehen müssen. Niemand in Syrien traut irgendwem."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) analysiert:
"Assads wichtigste Verbündete, die Terrororganisation Hisbollah, der Iran und Russland, sie sind derzeit an anderen Fronten gebunden. Die Hisbollah und Iran im Konflikt gegen Israel und Russland in der Ukraine. Das heißt nicht, dass sie nicht dennoch auf die Situation in Syrien einwirken können."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG gibt zu bedenken:
"Auch ein Konflikt zwischen unsympathischen Kriegsparteien kann Folgen für Europa haben. Wenn Assad mit russischer und iranischer Unterstützung zum Gegenangriff übergehen sollte, könnte er hunderttausende Zivilisten an die türkische Grenze treiben. Eine neue Massenwanderung nach Europa wäre dann wahrscheinlich, denn die Türkei will nicht noch mehr Syrer aufnehmen."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE geht ein auf die sogenannte Wahlsiegkonferenz von SPD-Kanzlerkandidat Scholz:
"Sicher, ein Wahlkampfauftakt ist kein Buß- und Bettag. Aber Scholz wird mehr bieten müssen als populistisch wirkende Positionierungen und kindische Namenswitze, wenn er die Wahl gegen Merz noch gewinnen will."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz ist sich sicher:
"Der Kanzler muss eine politische Erzählung finden, warum er das Land aus der Wirtschaftskrise führen kann. Mehr Geld für Investitionen, auch durch eine Reform der Schuldenbremse, gehören dazu. Gebraucht werden aber noch mehr und originellere Ideen als bislang."
Die Union und Friedrich Merz hätten Scholz geholfen, wieder Tritt zu fassen, glaubt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Bei ganz entscheidenden Fragen, etwa nach der Schuldenbremse oder nach Taurus-Lieferungen an die Ukraine, eiert der Unionskandidat herum. Der Wirtschaft durch Zustimmung zu Scholz-Gesetzen vor der Wahl zu helfen, lehnt Merz aus parteitaktischen Gründen ab. Mit eigenen Vorschlägen gegen die Krise dringt er nicht durch."