02. Dezember 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein Thema in den Zeitungen ist die Begnadigung von Hunter Biden durch seinen Vater, den US-Präsidenten Joe Biden. Hunter Biden hatte sich wegen Verstößen gegen das Waffenrecht und wegen verschiedener Steuervergehen schuldig bekannt. Das Strafmaß nach dem Schuldspruch in beiden Fällen sollte im Dezember verkündet werden.

"Würde Donald Trump einen seiner Söhne begnadigen, wenn dieser sich einer Straftat schuldig gemacht hätte?", fragt die SÜDWEST PRESSE aus Ulm und antwortet: "Wer dagegen wetten will, sollte das Geld lieber gleich für den guten Zweck spenden. Das kann trotzdem nicht der Maßstab sein, wenn es um den noch amtierenden US-Präsidenten Joe Biden und dessen Begnadigung seines Sohnes Hunter geht. Wer die unabhängige Justiz verteidigen will, kann sie nicht einfach übergehen."
Das Portal t-online erklärt: "In seiner Begründung legt Biden eine eigenwillige Auffassung zur amerikanischen Justiz an den Tag: Er glaube an das Justizsystem, aber gleichzeitig seien die Ermittlungen gegen seinen Sohn politisch 'infiziert' worden. Es sind Worte, die nicht mehr weit weg von Donald Trumps Wortwahl liegen."
DER TAGESSPIEGEL aus Berlin kritisiert: "Joe Biden bricht damit sein Versprechen, sich nicht in diese Strafverfahren einzumischen. Der US-Präsident erinnert mit seinen Argumenten zugunsten seines Sohnes an Trumps Gerede von der juristischen Hexenjagd. Leider dürfte Trump in seiner nächsten Amtszeit erst recht dafür sorgen, dass die Bundesgerichte seinen Wünschen folgen."
Die SAARBRÜCKER ZEITUNG urteilt: "Biden gibt seinem Nachfolger damit eine Steilvorlage, der in seiner Rachsucht offen die Politisierung der Justiz angekündigt hat und entwickelt sich immer mehr zu einer tragischen Figur: Statt zum Retter der Demokratie wird er zum Wegbereiter eines Möchtegernautokraten."
Ein anderes Thema ist der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Ukraine.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meint: "Dem Kanzler wird nun vorgeworfen, sein Besuch diene Wahlkampfzwecken. Wie sollte es anders sein? Aber dient die Reise seinem Ruf tatsächlich? Selbst sein Koalitionspartner sieht es anders, wenn dabei auch eine Rolle spielen mag, dass die Grünen auf der Suche nach einem potenteren Partner sind. Grüne und CDU/CSU könnten sich schon bald als die Parteien begegnen, die Trump in der Ukrainepolitik mehr Paroli bieten als die SPD."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kommentiert: "Im besten Fall können die Deutschen dann im Spektrum der demokratischen Parteien zwischen verschiedenen Antworten wählen. Die westliche Linie im Umgang mit der Ukraine wird aber vom 20. Januar an in Washington festgelegt, wenn Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehrt. Erst dann zeigt sich, wie groß die Herausforderung für Deutschland wirklich wird."