Die TAGESZEITUNG vermutet diese Motive der AfD-Parteispitze:
"Sie will keine neue Parteijugend, sie will lediglich ihre bestehendeJugendorganisation umstrukturieren, um sie mit Blick auf das drohendeVerbotsverfahren disziplinarisch besser in den Griff zu bekommen. Und um sie vor einem der JA bereits jetzt drohenden Vereinsverbot durch Aufnahme in die Mutterpartei zu schützen."
Auch der KÖLNER STADT-ANZEIGER kann keine Mäßigung der Partei erkennen:
"Beleg dafür ist aktuell der Entwurf des Wahlprogramms. Darin sagt die AfD der EU und der NATO den Kampf an und bezweifelt den Klimawandel. Die Verantwortlichen wollen durch die Umstrukturierung lediglich die formaljuristische Angriffsfläche reduzieren."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG appelliert an die anderen Parteien:
"Die politische Aufgabe bleibt, die Unterschiede zu Verfassungsfeinden klar herauszuarbeiten und keinem Problem auszuweichen. Wer Menschen wegen ihrer Herkunft oder ihres Äußeren herabwürdigt, mit dem ist kein Staat zu machen."
Themenwechsel: CDU-Chef Merz, der sich lange Zeit von den Grünen distanzierte, entdeckt nun Gemeinsamkeiten. Für die MEDIENGRUPPE BAYERN ist die Union ...
"... wie ein Auto, das auf eine Kreuzung zufährt und mal links und mal rechts blinkt. Friedrich Merz, vermeintlich am Steuer, lässt immer mal wieder erkennen, dass er sich ein Abbiegen auf die schwarz-grüne Spur noch durchaus vorstellen könnte. Für Markus Söder, machtpolitisch auf dem Beifahrersitz, ist dagegen klar, dass allenfalls in Richtung einer Koalition mit der SPD geblinkt werden kann und er durchaus bereit ist, Merz ins Steuer zu greifen. Wohin es nun gehen soll, erschließt sich den nachfolgenden Fahrern wenig."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz hingegen meint:
"Friedrich Merz und die CDU haben verstanden: Es muss für sie neben der SPD mindestens noch eine andere Koalitionsoption geben. Sonst könnten sie der SPD nach der Wahl auch gleich ein leeres Blatt Papier hinreichen und sagen: 'Schreibt drauf, was ihr wollt! Ihr bekommt es alles.'"
Zum Schluss noch ein Kommentar der VOLKSSTIMME aus Magdeburg zur Regierungskrise in Frankreich. Dort muss sich Premierminister Barnier einem Misstrauensvotum stellen.
"Der redliche konservative Oldie Barnier hat sich von Präsident Emmanuel Macron überreden lassen, die Regierungsverantwortung in schwieriger Zeit zu übernehmen. Wenn Barnier nun per Misstrauensvotum vom Parlament gefeuert wird, ist auch der Präsidenten-Rücktritt gemeint. Dann müsste gleich und nicht erst 2027 ein neuer Staatschef gewählt werden. Doch der aufs Vermächtnis bedachte Macron wird sich dagegen mit aller Macht sträuben."