11. Dezember 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die FIFA hat die Fußball-WM 2034 an Saudi-Arabien vergeben.

    "Viele Menschen werden womöglich sterben müssen für dieses Turnier",
    schreibt der TAGESSPIEGEL aus Berlin.
    "Wir erinnern uns an die Zustände für die Gastarbeiter in Katar. Die FIFA spielt Steigbügelhalter für das Sportswashing von Saudi-Arabien, der DFB schwimmt mit."
    "Die Wahrheit ist auch",
    gibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU zu bedenken,
    "... die angeschlossenen Nationalverbände jubilieren mehrheitlich über Infantinos Coup, zumal der sichert, dass die Geldvermehrungsmaschine weiter gut geölt läuft."
    "Es gibt nur eine Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen",
    meint die VOLKSSTIMME aus Magdeburg.
    "Alle TV-Anstalten dieser Welt dürften keine Bilder vom Turnier liefern, diesen finanziellen Ausfall könnte auch kein Scheich kompensieren. Nun, am Ende gilt fürs TV ebenso wie für den Fan: Bei WM-Anpfiff haben auch sie die Menschenrechte vergessen."
    Die BERLINER ZEITUNG hingegen bemängelt:
    "Es ist dieselbe europäische und spezifisch deutsche Arroganz, die bereits bei der WM in Katar vor zwei Jahren schwer zu ertragen war. Natürlich: Die Menschenrechtslage ist katastrophal. Das ist aber nicht erst seit gestern der Fall – und in den vergangenen Jahrzehnten hat das noch keinen westlichen Politiker davon abgehalten, Milliardendeals mit der Königsfamilie abzuschließen."
    Und die STUTTGARTER ZEITUNG blickt auch auf die Vergabe der WM in sechs Jahren:
    "So steht nach der WM in Russland und dem Turnier in Katar 2026 also zunächst das reiseintensive Mammutevent in den USA, in Kanada und Mexiko an. Dann ein Turnier mit Spielen in Spanien, Marokko, Portugal, Uruguay, Argentinien und Paraguay. Danach geht es nach Saudi-Arabien. Weltfremder kann eine solche Liste kaum klingen."
    Bundeskanzler Scholz schlägt eine Senkung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Lebensmittel von 7 auf 5 Prozent vor.
    "Warum hat er seine 'Steuerschenkung' nicht schon eher eingebracht, wenn sie ihm so wichtig ist?",
    fragt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG.
    "Für eine Umsetzung bis zur Neuwahl wäre die Zeit zu knapp, die rot-grüne Regierung hat ohnehin keine Mehrheit mehr. Angesichts der Zustimmungswerte der SPD können die Sozialdemokraten nur auf eine Koalition mit der CDU hoffen. Und die hat den Vorschlag als 'billigen Wahlkampfköder' von sich gewiesen."
    Und die Vermutung in der NÜRNBERGER ZEITUNG lautet:
    "Vielleicht war der Kanzler länger nicht mehr selbst einkaufen. Wenn, dann könnte ihm aufgefallen sein, dass die Lebensmittelpreise in den letzten Monaten so stark gestiegen sind, dass die paar Euro, die eine Senkung der Mehrwertsteuer rechnerisch bringen würden, beinahe vernachlässigbar sind."