Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg meint dazu:
"Frank-Walter Steinmeier fehlt das Pathos. Deshalb wirken seine Ansprachen reichlich nüchtern. Dafür stimmen die Inhalte. Steinmeier war es, der nach der letzten Wahl auf die Parteien einredete, damit sie sich einer konstruktiven Koalitionslösung nicht widersetzen. Steinmeier lotete auch jetzt aus, ob es vielleicht doch noch einen Weg gäbe, Neuwahlen zu vermeiden."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder betont, Steinmeier habe der künftigen Bundesregierung einen "konkreten Arbeitsauftrag" gegeben:
"Er verwies – in dieser Reihenfolge – auf die unsichere wirtschaftliche Lage, die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine, die Steuerung der Zuwanderung und Integration, den Klimawandel und das friedliche Zusammenleben im Land."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG schreibt:
"Einen 'Wettstreit mit Respekt und Anstand' erwartet der Bundespräsident für den Wahlkampf. Da dürfen sich ruhig Vertreter aller Parteien angesprochen fühlen, nicht nur die der AfD, wie manche womöglich meinen."
Für das STRAUBINGER TAGBLATT stellen sich im Wahlkampf zahlreiche Fragen:
"Wie dem Klimawandel Einhalt gebieten? Wie dem demografischen Wandel begegnen? Wie mit der künstlichen Intelligenz umgehen? Gerade in diesen Zeiten sind realistische Zukunftsvisionen und -konzepte nötiger denn je. Eine Partei, die diesbezüglich nicht mehr als Schlagworte vorlegen kann, zeigt, dass sie keinen Plan hat."
Die Beschädigung von Datenkabeln in der Ostsee ist Thema in der FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Die Häufung der Zwischenfälle in der Ostsee lässt keinen Zweifel mehr zu. Russland führt einen zunehmend eskalierenden hybriden Krieg gegen den Westen. Das Arsenal der mehr oder weniger gut getarnten Angriffe ist breit: Es reicht von Cyber-Attacken, wie schon vor Jahren auch auf den Deutschen Bundestag, über Spionage und Sabotage bis hin zu gezielter Desinformation."
Der SÜDKURIER aus Konstanz erläutert:
"In Moskau hatte man angekündigt, dass der Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens nicht ohne Antwort bleiben werde. Zu dieser zählt Russlands Angriff auf empfindliche Infrastruktur. Jetzt ist jedoch etwas schiefgegangen. Finnland hat einen Tanker aufgebracht, der zur Schattenflotte des Kreml gehört."
Der MÜNCHNER MERKUR ergänzt:
"Die Zerstörung von Unterseekabeln in der Ostsee durch Putins Schattenflotte sind nichts anderes als niederschwellige Kriegsakte. Sie sollen den Westen demütigen, ihm seine Machtlosigkeit vor Augen führen und zugleich bei den Menschen ein Gefühl von Bedrohung und Paranoia schaffen, um die Nato-Staaten von ihrer Hilfe für die Ukraine abzubringen. Doch zeigen Rückschläge wie in Syrien, wie sehr Russland seine Kräfte überdehnt."